Fall Breno – Bayern-Präsident poltert gegen die Justiz

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Fall BrenoBayern-Präsident poltert gegen die Justiz

Für Uli Hoeneß ist es unverständlich, dass «sein» Verteidiger Breno wegen des Verdachts auf Brandstiftung in U-Haft genommen wurde. Er zweifelt an der Maßnahme.

In München scheint die Sonne, fließt das Bier am Oktoberfest in rauen Mengen und eilen die Bayern von Sieg zu Sieg. Doch beim Rekordmeister sind dunkle Wolken aufgezogen. So dunkel, dass Bayerns Präsident Uli Hoeneß am Wochenende der Kragen platzte und er ein verbales Gewitter losdonnerte. Es ging und geht um Bayerns Verteidiger Breno, der seit Samstag in Untersuchungshaft sitzt.

Laut Staatsanwaltschaft steht er im Verdacht, letzte Woche sein Haus selber angezündet zu haben. Hoeneß sprach von ungeheuerlichen Vorgängen und mahnte die Justiz ab. «Wenn Breno sich was antut, werden sich diese Leute fragen müssen, ob sie in der Verhältnismäßigkeit der Mittel richtig gehandelt haben.»

Unüberlegte Äußerungen

Hoeneß ist für seine markigen Sprüche bekannt. Diesmal aber bewegt er sich auf dünnem Eis. Weil der Fußball und das Management, nicht aber der Strafvollzug sein Kerngebiet sind. Sollte Breno als Brandstifter entlarvt werden, hat sich der Bayern-Präsident vorschnell in die Nesseln gesetzt. Denn auch in Deutschland gilt der Leitsatz: «Vor dem Recht sind alle gleich.» Auch die Spieler des FC Bayern.

Brenos Anwalt beantragte am Montag zwar die vorzeitige Entlassung aus der Untersuchungshaft, entkräftete den Verdacht gegen den Brasilianer aber nicht. Den Hausbrand bezeichnete er als «wenn überhaupt ein von Krankheit bestimmtes Geschehen». Breno soll sich wegen privater, finanzieller und gesundheitlicher Probleme bereits vor einiger Zeit in psychiatrische Behandlung begeben haben.

(L'essentiel Online/si)

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