Rheinland-Pfalz – Beck ist alter und neuer Ministerpräsident

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Rheinland-PfalzBeck ist alter und neuer Ministerpräsident

Nun ist es auch amtlich: Der altgediente SPD-Politiker Kurt Beck ist am Mittwoch als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz im Amt bestätigt worden.

Sozialministerin Malu Dreyer, die in Trier lebt, gratuliert ihrem Chef.

Sozialministerin Malu Dreyer, die in Trier lebt, gratuliert ihrem Chef.

DPA

Siebeneinhalb Wochen nach der Landtagswahl erhielt er am Mittwoch im Parlament in Mainz in geheimer Wahl 60 Stimmen. Dies entspricht genau der Zahl der Sitze der ersten rot-grünen Koalition des Bundeslandes. Die CDU hat 41 Mandate.

Nach heftigen Verlusten bei der Wahl am 27. März hatte der in den vergangenen fünf Jahren mit absoluter Mehrheit regierende Beck eine Koalition mit den Grünen bilden müssen. Grünen-Spitzenkandidatin Eveline Lemke wurde stellvertretende Regierungschefin und Wirtschaftsministerin.

Heimatverbunden

Zu den Zankäpfeln in den vierwöchigen Koalitionsverhandlungen zählten unter anderem zwei Brückenprojekte: Der Hochmoselübergang bei Zeltingen-Rachtig soll nun weitergebaut werden. Dagegen liegt der Plan einer Rheinbrücke nahe dem Loreley-Felsen auf Eis. Die Grünen waren gegen beide Projekte, konnten sich bei der Moselbrücke aber nicht durchsetzen.

Beck ist Deutschlands dienstältester Landesvater und schon seit 1994 im Amt. Es war bereits seine fünfte Wahl zum Regierungschef. Der 62-Jährige ist bodenständig und heimatverbunden. Unermüdlich reist er durchs Land, um nahe bei seinen vier Millionen Bürgern zu sein und sich um ihre Alltagssorgen zu kümmern. 2006 war Beck auch zum SPD-Bundesvorsitzenden avanciert. Nach parteiinternen Querelen nahm er jedoch 2008 wieder seinen Abschied von der großen Berliner Bühne. Anschließend beschränkte er sein bundesweites Agieren vor allem auf die Medienpolitik: Er ist Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder und Chef des ZDF.

L'essentiel Online/dpa

Kurt Becks Personal

In der neuen 16. Legislaturperiode gibt es sechs Ministerinnen und drei Minister. Dabei agiert allerdings Margit Conrad (SPD/Bund und Europa) nur im Range einer Ministerin, aber ohne Ministerium.

Stellvertretende Regierungschefin und erste grüne Wirtschaftsministerin eines Flächenlandes ist Eveline Lemke. Die weiteren grünen Ministerinnen sind Irene Alt (Integration) und Ulrike Höfken (Umwelt). Die SPD-geführten Ressorts unterstehen Roger Lewentz (Innen), Carsten Kühl (Finanzen), Jochen Hartloff (Justiz), Malu Dreyer (Soziales) und Doris Ahnen (Bildung).

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