OzempicLuxemburgs Behörden warnen vor Diabetesmittel zum Schlankwerden
LUXEMBURG – Das Medikament «Ozempic» wird in den sozialen Netzwerken als Mittel zum Abnehmen gehypt. Die Luxemburger Gesundheitsbehörde warnt vor dessen Nebenwirkungen.
- von
- Olivier Loyens

Das Medikament ist in erster Linie für Diabetes-Patienten vorgesehen.
Das Diabetes-Medikament Ozempic trendet in den sozialen Netzwerken: Es soll das Abnehmen erheblich erleichtern. Genau aus diesem Grund steht es derzeit im Visier der Luxemburger Gesundheitsbehörde. Bereits im 18. Oktober vergangenen Jahres verteilte diese an alle Ärzte und Apotheken ein Rundschreiben, in dem darauf hingewiesen wird, dass Ozempic sich in erster Linie an Diabetiker des Typs 2 richte, wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP)und Claude Haagen (LSAP), Minister für soziale Sicherheit in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage betonten. «Diese Angelegenheit wird derzeit europaweit von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten verfolgt, um die Folgen einer möglichen Verknappung zu vermeiden», erklärten Lenert und Haagen.
In Luxemburg komme jedes zugelassene Arzneimittel mit einer Zusammenfassung der Produktmerkmale (SPC). Darin sei klar dargelegt, für welche Anwendungsgebiete das Arzneimittel geeignet ist. Bei Ozempic handele es sich um ein Medikament, das einzig bei Diabetes eingesetzt wird. Die Diagnose müsse der Arzt klar auf dem Rezept angeben, damit die Kosten für das Medikament von der Gesundheitskasse CNS übernommen werden könnten. Sollten Ärzte das Medikament für andere Zwecke verschreiben, handele es sich um einen sogenannten «Off-Label-Use» – eine zulassungsüberschreitende Anwendung.
Potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen
Die Behörden gaben an, dass die Nachfrage nach Ozempic in letzter Zeit gestiegen sei: «Womöglich aufgrund von sogenannten Off-Label-Verschreibungen», so die Mutmaßung. Dies habe zu einer europaweiten Verknappung geführt, so Lenert und Haagen. Sie warnen vor schwerwiegenden Nebenwirkungen, die Ozempic verursachen kann.
Im vergangenen Jahr seien in Luxemburg insgesamt 47 verschiedene Wirkstoffe gegen Diabetes in Apotheken verkauft und von der CNS erstattet worden. Das entspricht 53 verschiedenen Markennamen von Diabetes-Medikamenten, unter anderem Ozempic. Diese seien hierzulande in insgesamt 174 unterschiedlichen Verpackungen und Dosierungsformen wie Spritzen und Tabletten erhältlich.

Im vergangenen Jahr sollen insgesamt 7290 in Luxemburg krankenversicherte Menschen Insulin und dergleichen von der Krankenkasse erstattet bekommen haben. Diese Medikamente würden vorwiegend bei Menschen mit Diabetes Typ-1 eingesetzt. Darüber hinaus sollen insgesamt 41.176 Menschen Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels gekauft haben. Dabei handele es sich um Medikamente, die bei Diabetes Typ-2 eingesetzt werden.
