Paulette Lenert: «Bei diesem Tempo werden die CNS-Reserven in fünf oder sechs Jahren aufgebraucht sein»

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Paulette Lenert«Bei diesem Tempo werden die CNS-Reserven in fünf oder sechs Jahren aufgebraucht sein»

Bad/Mondorf – Bei dem Quadripartite-Treffen am heutigen Mittwoch wurde die finanzielle Situation der nationalen Gesundheitskasse auf den Prüfstand gestellt. Dabei fällt das Resümee insgesamt verheerend aus.

Joseph Gaulier
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Joseph Gaulier
Vor allem die Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie haben die CNS ordentlich Geld gekostet.

Vor allem die Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie haben die CNS ordentlich Geld gekostet.

Editpress/Julien Garroy

Bei der Frühjahrs-Quadripartite am heutigen Mittwoch in Bad Mondorf hat die Gesundheitsministerin Paulette Lenert ein alarmierendes Bild von der Zukunft der Luxemburger Gesundheitskasse (CNS) gezeichnet. Inhalt der Gespräche waren vor allem die Finanzen der CNS. Laut der LSAP-Ministerin würden die Reserven der nationalen Gesundheitskasse sukzessive schrumpfen. «Wir befinden uns zwar grob auf der vorgesehenen Entwicklungslinie, jedoch mit einer Verschlechterung der Situation.»

Aufgrund eines erwarteten Defizits von 41,5 Millionen Euro in diesem Jahr – was in etwa dem von 2022 entspricht – werden die Reserven der nationalen Gesundheitskasse voraussichtlich auf insgesamt 820,2 Millionen Euro zusammenschmelzen. Derzeit machen sie 19,1 Prozent der laufenden Ausgaben aus, während das Sozialversicherungsgesetzbuch ein Minimum von zehn Prozent vorsieht. «Bei dem aktuellen Tempo werden sie jedoch in fünf oder sechs Jahren aufgebraucht sein», warnt Cédric Neiens, Finanzdirektor der CNS.

Mit dem Ziel, diese Dynamik zu bremsen, werde eine Arbeitsgruppe Analysen anstellen und im Folgenden Gegenmaßnahmen vorschlagen, wie die LSAP-Gesundheitsministerin erklärt. Dabei sollen Ausgabe-Quellen unter die Lupe genommen werden, für die die CNS möglicherweise gar nicht zuständig sei, erläutert Christophe Knebeler, stellvertretender LCGB-Generalsekretär. Gleichzeitig beklagt er, dass die auf der Tagesordnung stehenden Themen «mit den aus den vorherigen Treffen nahezu identisch» waren. Für ihn ein deutliches Indiz dafür, dass man sich seit Jahren im Kreis drehe und bestimmte Maßnahmen nicht schnell genug vorankämen.

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