Herzzerreißend!Beim Fressen mutieren diese Fellknäuel zu Killern
Präriehunde gelten als putzig und harmlos. Zu Unrecht: Beim Kampf ums Fressen beißen die Pflanzenfresser ihre Konkurrenten tot.

Sie tun, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Doch Erdhörnchen haben es faustdick hinter den Ohren. Vor allem, wenn es ums Fressen geht. Denn anders als bislang angenommen leben Weißschwanz-Präriehunde (Cynomys leucurus) und Wyoming-Ziesel (Urocitellus elegans) nicht friedlich zusammen. Das berichten US-Forscher in den «Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences».
In einer sechs Jahre dauernden Feldstudie hat das Team um John Hoogland von der University of Maryland und Charles Brown von der University of Tulsa weit über 100 Mal beobachten können, dass Präriehunde Ziesel nicht nur jagen, sondern sie auch gezielt töten. Laut den Forschern tötete etwa ein Drittel aller Weibchen im Laufe ihres Lebens mindestens ein Ziesel. Doch nicht, um sich an ihnen zu laben, schließlich handelt es sich bei Präriehunden um Pflanzenfresser.
Töten, um zu leben
Aber warum werden die ausnahmslos weiblichen und zugleich säugenden Präriehunde dann zu Killern? Erste Vermutung der Forscher: Die Dezimierung der Ziesel könnte die Nahrungskonkurrenz zwischen den beiden Arten reduzieren. Denn sind weniger Ziesel vorhanden, bleibt mehr Gras für die Präriehunde übrig.
Und tatsächlich: Die Killer zogen im Schnitt größere Würfe groß und waren generell fitter. Laut den Forschern führte offenbar bereits das Töten eines Ziesels dazu, dass ein Präriehund-Weibchen und seine Jungen mehr Pflanzennahrung bekommen. Ob ein Präriehund-Weibchen tötete oder nicht, beeinflusste die Gesamtzahl seiner Nachkommen im Laufe des Lebens sogar stärker als seine Lebensdauer. «Dies ist der erste Beleg für eine zwischenartliche Tötung bei pflanzenfressenden Säugetieren – und der erste Beleg dafür, dass dies die biologische Fitness von Wildtieren erhöhen kann», konstatieren die Forscher.
(L'essentiel/fee)