21 Tage: Belgien führt  Affenpocken-Quarantäne ein

Publiziert

21 TageBelgien führt  Affenpocken-Quarantäne ein

Belgien ist das erste Land mit einer Affenpocken-Quarantäne. Inzwischen gibt es in immer mehr Ländern Verdachtsfälle. 

Belgien führt als erstes Land die Affenpocken-Quarantäne ein.

Belgien führt als erstes Land die Affenpocken-Quarantäne ein.

Twitter Marc Van Ranst

Der Affenpockenerreger breitet sich in mehreren westlichen Ländern aus. Die WHO berichtet mit Stand Samstag von rund 90 bestätigten Infektionen und 30 Verdachtsfällen in Ländern, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt. Die Infektionen seien atypisch, weil die meisten Betroffenen zuvor nicht in diese Länder gereist seien.

21 Tage Quarantänepflicht 

Belgien führt nun laut der «Bild» als erstes Land die Quarantänepflicht für Infizierte ein. 21 Tage müssen sie sich isolieren. Für Kontaktpersonen gilt die Quarantäne nicht. Bisher gab es drei Affenpockenfälle in Belgien. 

Am Freitagmorgen teilte der Virologe Marc Van Ranst auf Twitter mit, dass der zweite Affenpocken-Fall in Belgien bestätigt sei. Ein Mann aus der Provinz Flämisch-Brabant habe sich mit dem Virus infiziert. 

In Deutschland sind inzwischen drei Fälle der Viruserkrankung bestätigt, einer in München und zwei in Berlin.  Dass die Fälle über Europa verteilt festgestellt werden, legt laut WHO nahe, dass das Virus schon eine Weile weitergegeben werde. In Europa wurden bisher unter anderem Fälle gemeldet aus Spanien, Großbritannien, Frankreich, Italien oder eben der Schweiz. Auch in Australien, Kanada und den USA gab es Nachweise der Erkrankung.

Krankheit gehört zu den Zoonosen

«Eine neue Pandemie haben wir nicht zu befürchten», sagte der Virologe Gerd Sutter von der Ludwig-Maxiliams-Universität München in einem am Samstag bei «Zeit Online» veröffentlichten Interview. Affenpockenviren seien andere Erreger als die Auslöser der Menschenpocken.

Die Krankheit gehöre zu den Zoonosen, also Krankheiten, die immer wieder vom Tier auf den Menschen übergehen und sich kaum zwischen Menschen übertragen würden.  

(L'essentiel/DPA/lea)

Deine Meinung

1 Kommentar