Korea-Reise – Bettel setzt Fuß über die Grenze nach Nordkorea

Publiziert

Korea-ReiseBettel setzt Fuß über die Grenze nach Nordkorea

LUXEMBURG – Premierminister Xavier Bettel hat während seiner Südkorea-Reise auch die Joint Security Area an der Grenze zu Nordkorea besucht.

(de g. à dr.) n.c. (sécurité) ; n.c. (cameraman);   Xavier Bettel, Premier ministre, ministre d’État ; Roberson, U.S. Army (guide)

(de g. à dr.) n.c. (sécurité) ; n.c. (cameraman); Xavier Bettel, Premier ministre, ministre d’État ; Roberson, U.S. Army (guide)

Emmanuel Claude

Premierminister Xavier Bettel hat am letzten Tag seiner Korea-Reise die Pufferzone zwischen dem Süden und dem Norden besucht. Die entmilitarisierte Zone – 240 Kilometer lang und vier Kilometer breit – umschließt die Demarkationslinie zwischen den beiden Staaten, die die koreanische Halbinsel seit 1953 entzwei teilt.

Bettel machte sich vor Ort ein Bild von der gemeinsamen Sicherheitszone (Joint Security Area, JSA) in Panmunjom. Die schwer bewachte JSA ist der einzige Ort auf der koreanischen Halbinsel, wo sich süd- und nordkoreanische Soldaten direkt gegenüberstehen und einander starren Blickes belauern. Erst vergangenen November wurde an der Landesgrenze ein nordkoreanischer Soldat, der in den Süden flüchtete, mit fünf Schüssen schwer verwundet.

Das Areal wird jedoch auch von ausländischen Touristen besucht, auch deutsche Kanzler und amerikanische Präsidenten waren schon hier. Vergangenen April hatte der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un in der Militäranlage erstmals die Grenze zum Süden überquert, um den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in auf einem Gipfel im Peace House zu treffen.

«Brutal, absurd»

Xavier Bettel ging durch die Baracken und den früheren Check Point 3, den angeblich «einsamsten Vorposten der Welt». Zudem überquerte der Luxemburger die «Brücke ohne Wiederkehr»: Über das Bauwerk an der Grenze wurden nach Ende des Koreakrieges 1953 Gefangenenaustausche durchgeführt. Hatte man die Brücke überschritten, führte kein Weg mehr zurück.

«Wenn wir uns entlang der hermetisch abgeriegelten Grenze zwischen den beiden Koreas bewegen, erkennen wir die Brutalität dieser Grenze, die das koreanische Volk trennt», sagte der Premierminister laut einem Communiqué. Bettel brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die aktuellen Friedensgespräche zwischen dem kommunistischen Norden und dem westlich orientierten Süden zu Verbesserungen für die Bürger beider Länder führen.

«Dieser Ort erinnert nicht nur an die Absurdität von streng abgeschlossenen Grenzen, sondern zeigt auch, was die Europäische Union den europäischen Bürgern bringt und wie wertvoll die Schengener Abkommen sind, die die Freizügigkeit der Bürger innerhalb der Europäischen Union ermöglichen», sagte Bettel.

(jt/L'essentiel)

Deine Meinung