Schuldenstreit in den USA: Biden und Republikaner erzielen Kompromiss

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Schuldenstreit in den USABiden und Republikaner erzielen Kompromiss

Erleichterung im Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Wie Oppositionsführer Kevin McCarthy bestätigt, habe man sich auf einen Kompromiss einigen können.

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Ohne eine Einigung droht den USA am 5. Juni der Zahlungsausfall: Das Capitol in Washington. (26. Mai 2023)

Ohne eine Einigung droht den USA am 5. Juni der Zahlungsausfall: Das Capitol in Washington. (26. Mai 2023)

AFP
Tags zuvor zeigte sich US-Präsident Joe Biden bereits optimistisch.

Tags zuvor zeigte sich US-Präsident Joe Biden bereits optimistisch.

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Vor dem Weißen Haus sagte Biden: «Wir sind nah dran und ich bin optimistisch.»

Vor dem Weißen Haus sagte Biden: «Wir sind nah dran und ich bin optimistisch.»

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Das Weiße Haus und die Republikanische Partei haben eine Grundsatzeinigung im Schuldenstreit erzielt. US-Präsident Joe Biden und Oppositionsführer Kevin McCarthy einigten sich auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze, um einen Zahlungsausfall der USA zu vermeiden, wie McCarthy am Samstag in Washington bestätigte. Der Kompromiss war nach zähen Verhandlungen und einem Telefonat zwischen Biden und McCarthy erzielt worden. Der von Bidens Demokraten kontrollierte Senat und das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus müssen dem Deal noch zustimmen.

Der Kompromiss war nach zähen Verhandlungen und einem erneuten Telefonat zwischen Biden und McCarthy am Samstag erzielt worden. McCarthy sagte vor Journalisten, er werde am Sonntag erneut mit Biden sprechen und den endgültigen Wortlaut des Gesetzentwurfs beaufsichtigen. Das Repräsentantenhaus solle am Mittwoch darüber abstimmen, kündigte er an. Nähere Angaben zum Inhalt der Grundsatzeinigung machte er nicht.

Die Verhandlungen fanden unter hohem Zeitdruck statt. Ohne eine Einigung hätte den USA ab dem 5. Juni die Zahlungsunfähigkeit gedroht, mit potenziell verheerenden wirtschaftlichen und finanziellen Folgen weit über das Land hinaus. Finanzministerin Janet Yellen warnte am Freitag mit Verweis auf die «jüngsten Daten», das Parlament müsse die Schuldenobergrenze bis zum 5. Juni anheben, damit die Regierung ihren Verpflichtungen nachkommen könne.

Einigung wäre noch kein Ende der Krise

Doch auch mit einer Einigung zwischen dem Weißen Haus und McCarthy ist die Krise noch nicht vom Tisch: Der von Bidens Demokraten kontrollierte Senat und das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus müssen dem Deal noch zustimmen. In beiden Parteien könnte es Widerstände gegen einen gefundenen Kompromiss geben, weswegen Mehrheiten in beiden Kongresskammern keineswegs sicher sind.

Die USA hatten das gesetzlich festgelegte Schuldenlimit von knapp 31,4 Billionen Dollar (rund 28 Billionen Euro) schon im Januar erreicht. Seitdem verhindert die US-Regierung mit sogenannten außergewöhnlichen Maßnahmen eine Zahlungsunfähigkeit, die Möglichkeiten dafür sind aber bald ausgeschöpft.

Das US-Schuldenlimit war in den vergangenen Jahrzehnten unter Präsidenten beider Parteien Dutzende Male ausgesetzt oder angehoben worden – und das mit parteiübergreifenden Mehrheiten. Die Republikaner lassen in diesem Jahr aber mit ihrer bei den Kongress-Zwischenwahlen im Herbst 2022 gewonnenen neuen Mehrheit im Repräsentantenhaus die Muskeln spielen. 

(AFP)

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