LuxemburgBildungsminister Meisch nimmt Eltern in die Pflicht
LUXEMBURG – Der Erfolg der Kinder hängt von ihren Eltern ab. Deshalb will Bildungsminister Claude Meisch diese mehr in die schulischen Abläufe integrieren.

Bildungsminister Claude Meisch will die Eltern mehr in die Abläufe auf den Luxemburger Schulen einbinden.
Drei Faktoren bestimmen in Luxemburg, ob ein Kind in der Schule erfolgreich ist oder nicht: der soziökonomischen Hintergrund, die Herkunft der Eltern und die Sprache, die zu Hause gesprochen wird. Aus diesem Grund will Bildungsminister Claude Meisch die Zusammenarbeit der Schulen mit den Eltern intensivieren. Denn sie seien in erster Linie für die Erziehung der Kinder verantwortlich.
Konkret sollen Auffrischungskurse für Lesen und Schreiben angeboten werden, außerdem soll den Eltern das Schulsystem näher gebracht werden und Informationsbroschüren verteilt werden. Eine nationale Vertretung soll den vorhandenen Elternvertretungen übergeordnet werden und Lehrer werden angehalten, die Zusammenarbeit mit den Eltern zu stärken. Dafür sollen sie auch speziell ausgebildet werden. In den Kindergärten müssen konkrete Programme entwickelt werden, außerdem sollen die Erfolge regelmäßig bilanziert werden.Und: Eltern sollen mehr Mitspracherecht bei der Orientierung ihrer Kinder im Lyzeum bekommen.
Um eine Kultur des «Family learning» zu kreieren, seien auch Investitionen des Ministeriums gefragt, erklärt Meisch. So soll auch Personal eingestellt werden, um die Herausforderungen zu meistern. Damit das System funktioniere, seien sämtliche Akteure gefragt. «Es reicht nicht, den Eltern Zugang zum Klassenzimmer zu gewähren. Es muss eine Kontinuität zwischen heimischer Erziehung und dem in der Schule zur Verfügung stehenden Angebot entstehen», sagt der Bildungsminister.
(sg/L'essentiel)