Frankfurt-Hahn – Billigflieger streicht neun Strecken

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Frankfurt-HahnBilligflieger streicht neun Strecken

Die irische Fluggesellschaft Ryanair fliegt ab 2011 weniger Ziele von Hahn an. Betroffen sind unter anderem Verbindungen nach Berlin, Prag, Agadir und Sevilla.

Fast 7 Prozent der Passagiere am Flughafen Hahn kommen aus Luxemburg.

Fast 7 Prozent der Passagiere am Flughafen Hahn kommen aus Luxemburg.

dpa

Der irische Billigflieger Ryanair streicht wegen der Luftverkehrssteuer den Flugplan für Deutschland zusammen. Am Flughafen Hahn fliegt die Lowcost-Gesellschaft im kommenden Jahr neun Ziele nicht mehr an. Keine Flüge wird es den Angaben zufolge vom 10. Januar 2011 nach Berlin mehr geben. Zudem sollen Agadir, Breslau, Danzig, Göteborg, Klagenfurt, Santiago de Compostela, Sevilla und Prag von April an entfallen.

«Bei einem Durchschnittsticketpreis von 35 Euro entspricht die Luftverkehrssteuer von acht Euro einer Preiserhöhung von mehr als 20 Prozent», erläuterte Ryanair-Manager Michael Cawley am Mittwoch die Entscheidung des Billigfliegers. «Das ist zu viel für unsere preisbewusste Kundschaft.» Der Flughafen Hahn bleibe aber weiterhin einer der
wichtigsten strategischen Partner der irischen Low-Cost-Gesellschaft in Europa.

Flughafen wird keine Mitarbeiter entlassen

Frankfurt-Hahn werde aufgrund der Entscheidung von Ryanair keine Mitarbeiter entlassen, bestätigte Jörg Schumacher von der Geschäftsführung des Flughafens.

Im Rahmen des Sparpakets hat die Bundesregierung im September die Luftverkehrssteuer eingeführt– gegen
den Widerstand der Luftfahrtbranche und trotz warnender Prognosen von Wirtschaftsökonomen. Die Steuer tritt zum 1.Januar 2011 in Kraft. Betroffen sind alle Urlaubs - und Geschäftsreisenden, die von einem deutschen Flughafen starten. Je nach Flugstrecke fallen pro Ticket Mehrbelastung von acht, 25 oder 45 Euro an. Auf diese Weise sollen jährlich eine Milliarde Euro zusätzlich in die deutsche Staatskasse fließen.

(L'essentiel Online mit dpa)

Germanwings sucht Alternativen im Ausland

Auch die Fluglinie Germanwings hat die neue Luftverkehrsabgabe als «Beschäftigungsprogramm» für ausländische Flughäfen kritisiert. «Wenn die Passagiere abwandern, dann müssten wir denen auch folgen», sagte Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes am Mittwoch. «Das heißt, dass wir uns grenznahe ausländische Flughäfen jetzt anschauen und gucken, ob wir eventuell von dort aus starten.» Germanwings könne nicht «auf Dauer mit leeren Flugzeugen fliegen».

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