VerkaufszahlenBioprodukte sind noch immer nicht der Renner
LUXEMBURG – Liegt es in Luxemburg im Trend, einen stromsparenden Kühlschrank oder einen Bio-Apfel zu kaufen? Anscheinend nur, wenn's dabei ums Geldsparen geht.

Das Stichwort «Bio» zieht nur bei wenigen Kunden.
Mehr als 14 000 Besucher und 200 Aussteller werden am Wochenende auf der Oekofoire in den Luxexpo-Hallen erwartet. Das Interesse an der Öko-Ausstellung ist groß, doch leben die Luxemburger auch den Rest des Jahres umweltbewusst?
Um ihnen dabei unter die Arme zu greifen, hat der Staat mehrere Fördermaßnahmen eingeführt. Von 2009 bis 1. August 2011 gab es zum Beispiel die Prämie «Cool»: Wer einen stromsparenden Kühlschrank kaufte, erhielt vom Staat zwischen 100 und 150 Euro. Nach Angaben des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung haben 26 000 Bürger die Prämie in Anspruch genommen, 3,5 Millionen Euro wurden fürs «Abwracken» der Kühlschränken ausgezahlt.
Bio zieht im Supermarkt kaum
Thierry Lagoda, Projektleiter bei der Internetplattform oekotopten.lu, hat festgestellt, dass der Verkauf von neuen Kühl- und Gefrierschränken seit 2009 um 40 Prozent gestiegen ist. Doch bedeutet dies, dass die Menschen wirklich umweltbewusst leben? Oder wollen sie einfach nur ein paar Euro sparen?
In den Supermärkten scheint die Begeisterung der Kunden für Bioprodukte überschaubar zu sein. «Sie machen weniger als drei Prozent unseres Umsatzes aus», sagt ein Verantwortlicher bei Cora Foetz. «Wir haben nur ein Bio-Regal und werden das auch nicht ausweiten.» Änder Schanck von Biogros, der die Naturata-Bioläden beliefert, weiß: «Der Markt wächst langsamer als noch 2009».
Jean Feyereisen von der Verbrauchervereinigung ULC beklagt: «Ein großer Teil der Produkte kommt von weit her und das zum Schaden der lokalen Produzenten. Die CO2-Bilanz dieser weitgereisten Produkte ist demnach sehr schlecht».
L'essentiel Online/Thomas Pontiroli
Die Okoefoire
Von Freitag bis Sonntag in den Messehallen der Luxexpo auf dem Kirchberg. Freitag von 14 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 19 Uhr. Eintritt: 5 Euro, reduziert 3 Euro, gratis für Kinder unter 12 Jahren.