«Kleinen Halbneger» – Boris Becker und der rassistische AfD-Tweet

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«Kleinen Halbneger»Boris Becker und der rassistische AfD-Tweet

Die deutsche Tennislegende ist erzürnt über den Umgang mit Sohn Noah und die Ausflüchte der rechtspopulistischen AfD.

«Noah möchte dem Hass mit noch mehr Liebe begegnen»: Boris Becker bewundert die Gelassenheit seines Sohnes.

«Noah möchte dem Hass mit noch mehr Liebe begegnen»: Boris Becker bewundert die Gelassenheit seines Sohnes.

Unter der Woche bezeichnete der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier Boris Beckers Sohn Noah in einem Tweet als «kleinen Halbneger» – um später zu behaupten, nicht er selbst, sondern einer seiner Mitarbeiter habe die rassistische Pöbelei zu verantworten. Becker kauft Maier diese Geschichte nicht ab.

«Jetzt sagt er, er habe den Tweet gar nicht selbst abgesetzt. Ein Mitarbeiter soll es gewesen sein. Das tun sie bei der AfD doch immer, das ist ihre Masche. Irgendetwas in die Welt setzen und sich dann davon distanzieren», schreibt der dreifache Wimbledonsieger in einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag».

Mund aufmachen

«Einer wie der AfD-Abgeordnete Jens Maier sagt solche Dinge weder aus Dummheit noch aus Angst. Er weiß genau, was er tut und auch warum», ist Boris Becker überzeugt. Maier bediene damit gezielt eine gewisse Wählerklientel.

Noah Becker hatte den AfD-Tweet gegenüber dem Magazin «Vice» wie folgt kommentiert: «Wer die Welt nicht kennt, wer niemals andersfarbige, andersdenkende Menschen gesehen hat, der bekommt Angst, wenn sie auf einmal in Deutschland auftauchen.» Sein Vater bewundert diese Gelassenheit und sagt: «Noah möchte dem Hass mit noch mehr Liebe begegnen. Ich muss zugeben, er ist da einen Schritt weiter als ich. Ich fordere erst einmal Konsequenzen.» Rassismus dürfe einfach nicht länger hingenommen werden. «Niemand wird bestraft, niemand muss büßen, und am Ende schweigen wir es leider tot. Damit muss endlich Schluss sein!»

Der 23-jährige Noah stammt aus der 2001 geschiedenen Ehe mit Barbara Becker. Diese ist die Tochter des afro-amerikanischen Fotografen Harlan Ross Feltus und der deutschen Lehrerin Ursula Feltus.

(L'essentiel/ak)

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