Milde Temperaturen«Boten des Frühlings» ziehen über Luxemburg
LUXEMBURG – Das warme Wetter lockt bereits erste Zugvögel zurück in den Norden. Die Kraniche überfliegen das Großherzogtum einige Wochen zu früh.

Kraniche legen vor allen an den Gewässern des Großherzogtums gerne eine Rast ein.
Die Temperaturen fallen diesen Winter sehr mild aus. Das Quecksilber erreichte am vergangenen Sonntag sogar die 15-Grad-Marke. Das hat auch Einfluss auf die Tierwelt. Die Kraniche (Latein: Grus grus) traten bereits vor zwei Wochen ihren Weg zu ihren Brutstätten aus dem Süden an und passierten Luxemburg. Den Sommer verbringen «d’Krukerten» oder «d’Hoergäns», wie sie im Volksmund heißen, in Norddeutschland, Skandinavien und Russland.
«Sie sind früher dran, als in den vergangenen Jahren», erklärt Vogelexperte Patric Lorgé vom Verein «natur&ëmwelt». Angesichts der steigenden Temperaturen sei dies zu erwarten gewesen. Sollten die Temperaturen einige Tage lang wieder unter den Gefrierpunkt fallen, kehren die Vögel um und legen in weniger kalten Gebieten einen Zwischenstopp ein. Laut der aktuellen Wettervorhersage ist dies jedoch kein realistisches Szenario.
Bisher sind die Kraniche die einzigen Zugvögel, die bereits auf ihrem Weg nach Norden gesichtet wurden. «Bisher sind noch keine Meldungen über andere Arten eingegangen», sagt Lorgé. Die Kraniche brauchen für ihren Rückflug aus ihren Winterquartieren in Südeuropa etwa vier bis acht Tage. Um möglichst viel Kraft zu sparen, fliegen sie meist in einer V-Formation.
(Marion Mellinger/L'essentiel)