Besondere RisikenBrennende E-Autos stellen Feuerwehr vor neue Herausforderungen
LUXEMBURG – Obwohl zahlenmäßig gering, stellen Brände von Elektrofahrzeugen an die Löschkräfte besondere Anforderungen. Der Sprecher des CGDIS erklärt, was dabei zu beachten ist.
- von
- Nicolas Chauty

In Luxemburg werden Feuerwehrleute in mehreren Kursen darin geschult, brennende E-Autos zu löschen.
Der wachsende Markt der E-Mobilität stellt auch die Feuerwehr vor neue Herausforderungen, denn beim Löschen eines E-Autos sind andere Faktoren zu beachten als bei Verbrennern. Erst kürzlich trafen in Westfrankreich Hunderte Feuerwehrleute aus Frankreich, den USA, Spanien und Argentinien zusammen, um sich mit dem Thema «Einsätze bei Bränden von Elektrofahrzeugen» zu befassen. In Luxemburg wird die Problematik in mehreren Kursen im Rahmen der Ausbildung von Rettungskräften behandelt, erklärt Cédric Gantzer, Sprecher des Rettungsdienstes CGDIS.
Von den rund 430.000 im Großherzogtum zugelassenen Autos sind jedoch nur 13.000 elektrisch betrieben, was bedeutet, dass der Fall eines brennenden E-Autos statistisch sehr selten vorkommt. Dennoch will der Umgang damit gelernt sein – besonders im Hinblick auf die steigenden Neuzulassungen von E-Autos.
«In erster Linie geht es darum, dass die Feuerwehrleute den Fahrzeugtyp bestimmen können, mit dem sie es zu tun haben. Denn es ist wichtig, beim Löschen die besonderen Risiken zu berücksichtigen, die mit der Spannung der Batterien verbunden sind», so Gantzer. Löscheinsätze bei E-Fahrzeugen verliefen anders als bei Verbrennerfahrzeugen. So müssten bei der Bergungsarbeit etwa Verkabelungen vermieden werden.
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Bei Lithium, das ein Alkalimetall ist, führt der Kontakt mit Wasser zu einer heftigen Reaktion. Weil dabei hochexplosiver Wasserstoff freigesetzt wird, ist beim Löschen eines E-Autos mit Wasser höchste Vorsicht geboten. Dennoch sei Wasser das Löschmittel der Wahl, um den Motor zu kühlen: «Um die Batterien zu kühlen, können wir Wasser verwenden. Wir benötigen davon jedoch weit mehr als bei herkömmlichen Fahrzeugen», erklärt der Sprecher des CGDIS.
Aufgrund von Kettenreaktionen könnten sich einzelne Bestandteile der Batterie noch Stunden nach der Löschaktion erneut entzünden. Um die Temperatur des Brandherds nach dem Löschen zu kontrollieren, würden Wärmebildkameras eingesetzt. «Im Falle eines erneuten Aufflammens kann das Fahrzeug in einen mit Wasser gefüllten Behälter getaucht werden. Es kann auch präventiv im Freien auf einem überwachten Parkplatz gelagert werden, der natürlich frei von Brennstoff sein muss». Der fehlende Kraftstoff sei in diesem Fall also von Vorteil.