FinanzministeriumBringen externe Berater Gramegna in die Bredouille?
LUXEMBURG - Zur Vorbereitung des Haushalts 2015 hat die Regierung externe Berater beauftragt. Es soll keine Ausschreibung, aber Beziehungen gegeben haben.

Finanzminister Pierre Gramegna (DP) arbeitet bei der Vorbereitung des Haushalts 2015 mit externen Beratern zusammen. Eine Ausschreibung soll es für die Tätigkeit nicht gegeben haben.
Nach dem Übergangshaushalt für 2014, der am Mittwoch vorgestellt wurde, will die neue Regierung 2015 den Staatsfinanzen ihren Stempel aufdrücken. An der Bestandsaufnahme und der Ausarbeitung sind auch externe Berater des Consulting-Unternehmens McKinsey beteiligt, wie die Wochenzeitung «Land» am Freitag berichtet. Die Regierung bestätigte diese Information im Anschluss an den Ministerrat vor der Presse.
Die Zusammenarbeit ist laut Regierung vertraglich auf acht Wochen festgelegt. Der Staat bezahlt dafür 384'000 Euro. Premierminister Xavier Bettel (DP) wollte sich bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz im Anschluss an den Ministerrat selbst zum Thema äußern.
Laut den Zeitungsberichten soll es keine öffentliche Ausschreibung gegeben haben. Die Zeitung stellt zudem einen Zusammenhang zu den persönlichen Verbindungen von Finanzminister Pierre Gramegna(DP) zum besagten Consulting-Unternehmen. So war die Tochter des Ministers bis Anfang März bei der Beratungsfirma beschäftigt. Das Finanzministerium nahm auf Anfrage zunächst keine Stellung.
Drei Spitzenbeamte gehen
Die Vorgänge im Finanzministerium hatten bereits in den vergangenen Tagen für Gesprächsstoff gesorgt. Drei Spitzenbeamte hatten zu Wochenbeginn den Rücktritt von ihren Posten erklärt, darunter Alphonse Berns, Sarah Khabirpour und Georges Heinrich.
Dass die Regierung bei komplizierten technischen Dossiers auf externe Berater zurückgreift, ist nicht ungewöhnlich. So waren unter anderem bei der Suche nach einem Teilhaber an der Frachtfluggesellschaft Cargolux Vertreter großer Unternehmensberatungsgesellschaften beteiligt.
(L'essentiel)