ReisewarnungBürgerrechtler warnen schwarze Amerikaner vor Urlaub in Florida
Eine US-Bürgerrechtsorganisation hat Afroamerikaner sowie Angehörige anderer Minderheiten vor Reisen in den republikanisch regierten «Sunshine State» gewarnt. Die dortige Politik sei «offen feindselig».

Der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, unterzeichnete am 15. Mai 2023 ein heiß umstrittenes Gesetz, das die Bemühungen von Hochschulen und Universitäten zur Förderung der Gleichberechtigung auf dem Campus zunichte macht, während er im Vorfeld einer erwarteten Präsidentschaftskandidatur sein politisch äußerst rechtes Profil schärft.
Die US-Bürgerrechtsorganisation NAACP hat Angehörige von Minderheiten vor möglichen Gefahren bei einem Urlaub in Florida gewarnt. Die Politik unter dem dortigen republikanischen Gouverneur Ron DeSantis sei «offen feindselig gegenüber Afroamerikanern, People of Color und LGBTQ+-Personen», teilte die NACCP mit, eine der führenden Organisationen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA.
Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – das Pluszeichen ist Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter. Als People of Color bezeichnen sich Menschen, die nicht als weiß und westlich wahrgenommen werden.
Vor der NAACP hatten auch schon die League of United Latin American Citizens (LULAC), die sich für die Rechte lateinamerikanischstämmiger Menschen einsetzt, und Equality Florida, eine Schwulenrechtsorganisation, ähnliche Reisehinweise für Florida ausgegeben. In dem US-Staat ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Kein Kommentar von Ron De Santis
In der vom Verwaltungsrat der NAACP am Samstag angenommenen Erklärung wird darauf hingewiesen, dass sich Touristen vor einer Reise nach Florida im Klaren sein sollten, dass der US-Bundesstaat die Beiträge von und Herausforderungen für Afroamerikaner und People of Color herabwürdige und sie ausgrenze.
Auf Nachfrage am Sonntag gab das Büro von DeSantis zunächst keinen Kommentar ab. Der Gouverneur dürfte in den kommenden Tagen seine Kandidatur bei den Vorwahlen der Republikaner für die Präsidentschaftswahl bekannt geben. Er gilt als aussichtsreichster Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump.