Luxemburg – Busunternehmen kontern der Gewerkschaftskritik

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LuxemburgBusunternehmen kontern der Gewerkschaftskritik

LUXEMBURG – AVL und TICE, die beiden größten Busunternehmen des Landes, haben auf die Vorwürfe der «Gewerkschaft vum Gemengepersonal» reagiert.

«Wenn die FGFC (Gewerkschaft vum Gemengepersonal) die Namen der Kandidaten hat, die ihre Ergebnisse nicht einsehen konnten, so möge sie uns diese mitteilen. Wir werden das Nötige veranlassen», erklärt Sam Tanson, verantwortlich für den Transport in der Stadt Luxemburg (AVL): «Wenn ein Kandidat die Tests nicht besteht, so kann er uns um den Bericht bitten und sich mit dem Psychologen in Kontakt setzen.»

Dieselben Töne schlägt Steve Arendt, Direktor von TICE an:«Ich verstehe den Vorwurf über fehlende Transparenz nicht. Die Kandidaten werden vor und nach den Tests darüber informiert, dass sie die Möglichkeit haben, mit dem Psychologen über ihre Resultate zu sprechen».

Die FGFC hatte beiden Anbietern vorgeworfen, es bei den psychotechnischen Einstellungstests für Busfahrer an Transparenz mangeln zu lassen. Die Gewerkschaft hatte beide Busunternhemen ebenfalls auf die anormal hohe Durchfallquote angesprochen. «Wir testen die Stressresistenz, die Reaktionen bei Angriffen, Abhängigkeitsprobleme... Was das Weitere anbetrifft... ich bin kein Psychologe», erklärt Sam Tanson. Steve Arendt hingegen hinterfragte die aufgestellte Rechnung: «133 Kandidaten, davon wurden 37 abgelehnt. Das bedeutet, dass über 67 Prozent bestanden haben.»

(gp/L'essentiel)

Fränz D'Onghia, Direktor des CPATS (Centre de Psychologie Appliquée aux Transports et à leur Sécurité):

«TICE, AVL und CPATS haben seit Jahren eine gemeinsame Liste von globalen Kriterien, Stress, Reaktion auf Angriffe, Abhängigkeiten... Die Kandidaten die durchgefallen sind, sind nicht unfähig einen Bus zu fahren. Sie erfüllen nur nicht unsere Kriterien».

Marc Wiltgen, FLEAA-Generalsekretär:

«Busfahrer von privaten Busdiensten werden nur den klassischen medizinischen Tests unterzogen, keinen psychologischen. Wir denken seit Monaten über eine Änderung der medizinischen Kontrollen nach, um Probleme wie Depressionen oder Abhängigkeiten mit einbeziehen zu können. Es geht um die Sicherheit der Fahrgäste.»

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