Keine EntschuldigungCameron verteidigt das britische Nein
Der britische Premierminister David Cameron sprach im Unterhaus in London über die Entscheidung, sich nicht an der Änderung der EU-Verträge zu beteiligen. Er sagte, er bereue nichts.

Der britische Premierminister David Cameron sprach am 12. Dezember im Unterhaus. Er habe beim EU-Gipfel keine unfairen Vorteile für Großbritannien verlangt.
David Cameron hat seine Entscheidung verteidigt, sich nicht an der Änderung der EU-Verträge zu beteiligen, mit denen die Schuldenkrise in der Eurozone bekämpft werden soll. Dies sei die einzig richtige Antwort gewesen, für die er sich nicht entschuldigen müsse, sagte Cameron am Montag im Unterhaus in London. Er habe beim Gipfel keine unfairen Vorteile für das Vereinigte Königreich verlangt.
Cameron rechtfertigte erneut sein Nein zu einer einheitlichen Kontrolle der EU-Haushalte. Es seien keine ausreichenden Sicherheitsklauseln vorgesehen gewesen - und deshalb habe er wie angekündigt eine Zustimmung abgelehnt. Er habe keinesfalls nur im Interesse Großbritanniens gehandelt, sondern der ganzen Union.
«Wir sind in der EU und das wollen wir auch»
Großbritannien spiele eine zentrale Rolle in der EU und übernehme in vielen Bereichen bedeutende Aufgaben, sagte Cameron am Montag im britischen Unterhaus. So sei sein Land beispielsweise beim Schutz vor Piraten und in anderen EU-Missionen vorne mit dabei. «Wir sind in der Europäischen Union, und das wollen wir auch.»
Der konservative Cameron sieht sich nach seiner Entscheidung auf dem Gipfel mit einer Koalitionskrise konfrontiert. Seine Partner, die europafreundlichen Liberaldemokraten, werfen ihm vor, das Land zu isolieren. Liberaldemokraten-Chef und Vize-Premier Nick Clegg war bei der Parlamentsdebatte zunächst nicht zu sehen.
L'essentiel Online/sda