Tour de FranceCavendish gewinnt seine dritte Etappe
Der Brite Mark Cavendish setzt sich erneut durch. Auch im Schluss-Sprint der sechsten Etappe war der Fahrer vom Team Dimension Data der Schnellste.

Radprofi Marcel Kittel hat seinen zweiten Tagessieg bei der 103. Tour de France knapp verpasst. Am Donnerstag musste sich der Erfurter auf dem sechsten Tagesabschnitt der Frankreich-Rundfahrt über 190,5 Kilometer von Arpajo-sur-Cère nach Montauban im Massensprint nur dem Briten Mark Cavendish geschlagen geben.
Dritter wurde Cavendishs Landsmann Daniel McLay. Kittel hatte vor zwei Tagen in Limoges gewonnen. Der deutsche Meister André Greipel konnte erneut nicht ins Geschehen eingreifen. Cavendish übernahm nach seinem dritten Tagessieg das Grüne Trikot des besten Sprinters.
Van Avermaet weiter in Gelb
Greg Van Avermaet genoss den ersten Tag im Gelben Trikot, das er am Vortag in einem phänomenalen Solo erobert hatte. Es war eine Premiere für den 31-Jährigen. Auf der sechsten Etappe konnte der Belgier sein Trikot ohne Mühe verteidigen. Ab Freitag in den Pyrenäen sieht es für den Klassiker-Spezialisten nicht mehr so gut aus. «Das wird heute ein Feiertag für mich - die Pyrenäen sind zu hart», hatte Van Avermaet am Start erklärt.
Auf jeden Fall hat er schon für einen Rekord gesorgt. Van Avermaet, der weiter 5:11 Minuten vor dem Franzosen Julien Alaphilippe liegt, ist der Tour-Spitzenreiter mit dem größten Vorsprung nach fünf Etappen seit 1949. Damals führte Jacques Marinelli mit 14:58 Minuten vor Vittorio Magni. Die Tour gewann der Franzose trotzdem nicht.
Das Bora-Argon-Team setzte seine Offensiv-Taktik fort. In fünf von sechs Etappen war der Zweitligist aus Raubling, zum dritten Mal in Folge dank einer Wildcard im Rennen, in Ausreißergruppen vertreten. Am Donnerstag hatte Jan Barta von der Teamleitung den Marschbefehl erhalten. Der Tscheche und der Japaner Yukiro Arashiro hatten früh einen Fluchtversuch gestartet und hielten den Verfolgern bis 22 Kilometer vor dem Ziel stand. Verfolgt hatte das Spektakel der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen als Ehrengast im Rennleiterwagen Nummer eins von Tour-Direktor Christian Prudhomme.
Die großen Favoriten auf den Toursieg, Vorjahressieger Chris Froome aus Großbritannien und Nairo Quintana aus Kolumbien, konnten ein letztes Mal ihre Kräfte etwas schonen. Sie kamen bei Temperaturen von mehr als 35 Grad zeitgleich mit dem Tagessieger ins Ziel. Ab Freitag müssen sie Farbe bekennen.
Ergebnisse sechste Etappe, Arpajo-sur-Cère – Montauban, 190,5 Kilometer
1. Mark Cavendish 04.43:48
2. Marcel Kittel +00:00
3. Daniel McLay +00:00
4. Alexander Kristoff +00:00
5. Christophe Laporte +00:00
(...)
96. Fränk Schleck +00:05
100. Ben Gastauer +00:05
(L'essentiel/dpa)
Vorschau auf die 7. Etappe
Die 190,5 km lange siebte Etappe der 102. Tour de France von Livarot nach Fougères ist wie gemacht für einen weiteren Sieg der Sprinter. Der Kurs bietet keine echten Schwierigkeiten. Die Côte de Canapville, eine Bergwertung der kleinsten Kategorie nach 12,5 km, wird für den Ausgang der Etappe nicht entscheidend sein. Einzig mögliche Seitenwinde könnten das erwartete Sprint-Finale der klassischen Überführungsetappe beeinflussen.
Gesamtwertung
1. Greg Van Avermaet 30.18:38
2. Julian Alaphilippe +05:11
3. Alejandro Valverde +05:13
4. Joaquim Rodriguez +05:15
5. Christopher Froome +05:17
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43. Fränk Schleck +12:17
59. Ben Gastauer +15:40