«Papa, wo bist du?»Charlie Hebdo schockt mit Titel zu Brüssel
Das Cover der aktuellen Ausgabe von Charlie Hebdo setzt sich mit den Attentaten von Brüssel auseinander. Für viele ist das Satire-Magazin diesmal zu weit gegangen.

Reaktion auf die Anschläge in Brüssel: Das aktuelle Cover von Charlie Hebdo. (30. März 2016)
Es ist mehr als ein Jahr her, seit die Redaktion der Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» von Terroristen angegriffen wurde. Das Blatt erschien seither mehrmals nach Terror-Anschlägen mit provokativen Aufmachern. Auch auf die Attentate in Brüssel haben die Karikaturisten eine Antwort – und diese fällt äußerst brutal aus:
Auf der Titelseite ist der belgische Musiker Stromae zu sehen, der in Anlehnung an seinen Hit «Papaoutai» nach seinem Vater fragt: «Papa wo bist du?». Die Antwort darauf geben ihm herumfliegende Körperteile: «Hier», «dort» und «hier auch noch». Dazu die Überschrift: «Belgien desorientiert.» Der Song von Stromae thematisiert ein Aufwachsen ohne Vater.
– Jon Williams (@WilliamsJon) 29. März 2016
Die Front-Seite spaltet die Gemüter der Twitter-User. Eine Frau schreibt: «Das Cover ist top, es reflektiert gekonnt die Realität islamistischen Horrors. Gut gemacht, Leute #CharlieHebdo, unterschrieben von einer Belgierin.»
– Deeptrotte (@Deeptrotte) 29. März 2016
Ein anderer User twittert hingegen: «Ich bin und werde niemals #charlie sein!»
– Wayagher?? (@riiiftOon) 29. März 2016
«Sag mir, dass das lustig oder Satire ist», meint eine andere Userin.
– Diana Hodali (@thepalidh) March 30, 2016
Bei den Terroranschlägen am 22. März am Flughafen Brüssel-Zaventem und in der Metro-Station Maalbeek kamen 32 Menschen ums Leben, vier weitere erlagen im Krankenhaus ihren Verletzungen. Es gab rund 300 Verletzte. Die Terror-Miliz Islamischer Staat hat sich zu beiden Attentaten bekannt.
(L'essentiel/pat)