DeutschlandChef wollte Mitarbeiter zur Impfung zwingen
In einer Zahnarztpraxis hat ein Chef seine Mitarbeiter gedrängt, sich gegen Corona impfen zu lassen. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.

Wie viele Mitarbeiter der Aufforderung nachgekommen sind, ist nicht bekannt.
Ein Zahnarzt aus dem bayrischen Pfaffenhofen ist offenbar begeistert von der Corona-Impfung – und wollte deshalb, dass auch all seine Mitarbeiter sich impfen lassen. Für sich und seine Angestellten hatte er einen Termin im Impfzentrum organisiert. So weit, so gut. Doch zuvor ließ er seinen Mitarbeitern per WhatsApp ausrichten, dass sich alle zu diesem Termin einzufinden hätten, denn: «Wer die Impfung nicht möchte, wird ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt.»
Impfzwang durch die Hintertür
Auf Nachfrage des Donaukurier räumte der Arzt zwar eine unglückliche Wortwahl ein, blieb aber dabei: «Ich ziehe das durch. Ich habe mich wirklich damit auseinandergesetzt. Ich stehe sehr hinter dieser Impfung.»
Der Mediziner ist nun aber abgetaucht, ihm droht mächtig Ärger. «Arbeits- und berufsrechtlich ist eine Impfpflicht für Praxismitarbeiter bisher nicht durchsetzbar», so der Präsident der bayerischen Landeszahnärztekammer, Christian Berger, im Gespräch mit der Bild. «Unabhängig von diesem Sachverhalt ist von Gesetzes wegen die Erteilung eines Rügebescheids, gegebenenfalls mit Auferlegung einer Geldbuße bis maximal 5000 Euro vorgesehen.» Es ginge aber auch heftiger: Bei schweren Verstößen gegen die Berufsordnung sind Strafen bis zu 100.000 Euro oder der Entzug der Approbation möglich.
Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet
Die Staatsanwaltschaft befasst sich nun mit dem Fall: «Bei uns ist eine Strafanzeige gegen einen Zahnarzt im Zusammenhang mit dessen möglicher Aufforderung an seine Mitarbeiter, sich mit der Corona-Schutzimpfung impfen zu lassen, eingegangen.» Laut Bild wird nun aufgrund des erpresserischen Tons der WhatsApp-Nachricht der Anfangsverdacht einer Straftat geprüft.
Der Arzt bekam zudem einen Shitstorm ab, Unbekannte ließen sogar eine schwarze Plastiktüte vor seiner Praxistür liegen. Mutmaßlich war Hundekot darin, berichtet Bild. Wie viele der Beschäftigten der Aufforderung gefolgt sind, ist nicht bekannt.
(L'essentiel/red)