Grösstes MarinemanöverChina nimmt an US-Militärübung teil
Den aktuellen Spannungen zum Trotz findet die Übung RIMPAC mit einer Beteiligung Chinas statt. China wolle damit Gelassenheit demonstrieren, meinen Experten.

Chinas Marine nimmt immer wieder an gemeinsamen Militärübungen mit anderen Nationen teil. Im Bild sieht man den Lenkwaffenzerstörer «Harbin (112)» bei einer Übung mit Russland im Ostchinesischen Meer.
Trotz Spannungen zwischen Peking und Washington will China erstmals an einer von den USA organisierten Marine-Übung teilnehmen. Die Übung RIMPAC gilt als das größte internationale Marinemanöver der Welt und ist für den 26. Juni bis 1. August angesetzt.
Peking werde vier Schiffe inklusive eines Zerstörers und einer Fregatte schicken, zitierte das Parteiorgan Volkszeitung am Montag den Sprecher der chinesischen Marine, Liang Yang. Die zentrale Militärkommission habe den Einsatz genehmigt.
Territorialansprüche CHinas sorgen für Verstimmungen
Noch vor rund einer Woche hatten sich China und die USA gegenseitig eine Destabilisierung Asiens vorgeworfen. «China hat in den vergangenen Monaten einseitige und destabilisierende Schritte unternommen», kritisierte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur. Der Vize-Stabschef der Volksarmee, Wang Guanzhong, hatte daraufhin die USA für eine Eskalation der Auseinandersetzungen in Asien verantwortlich gemacht.
Im Mittelpunkt des Streits stehen Chinas Territorialansprüche im Südchinesischen Meer. Im Mai hatte Peking eine Ölplattform vor der Küste Vietnams verankert. Daraufhin hatte es in Vietnam anti-chinesische Krawalle gegeben, bei denen vier Chinesen umkamen.
Peking fühlt sich von Hanoi provoziert
Mittlerweile sieht sich Peking als Opfer einer gezielten Karambolage durch vietnamesische Schiffe. «Es gab 63 vietnamesische Schiffe in der Gegend. Sie versuchten die Absperrung zu durchbrechen, und rammten chinesische Regierungsschiffe insgesamt 1'416 Mal», teilte das Aussenministerium in Peking über einen Vorfall vom Samstag mit.
«Eine gemeinsame Übung ändert nicht die gesamte Konstellation»
Schließlich sei Chinas Teilnahme seit langer Zeit geplant gewesen. Das bedeute jedoch noch keine Annäherung zwischen Washington und Peking in dem Konflikt. «Eine gemeinsame Übung ändert nicht die gesamte Konstellation.»
Zuletzt fand RIMPAC unter Beteiligung von mehr als 40 Schiffen sowie U-Booten aus 22 Ländern im Jahr 2012 vor der Küste von Hawaii statt. In diesem Jahr erwarten die Organisatoren 48 Schiffe, sechs U-Boote, mehr als 200 Flugzeuge und 25'000 Mann Besatzung. Neben den USA sollen in diesem Jahr auch Japan und die Philippinen an dem Manöver teilnehmen. Das vietnamesische Militär hat sich bisher nicht angekündigt.
Mit Japan streitet China seit Jahren über die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Mit den Philippinen liegt China im Streit um seine Besitzansprüche im Südchinesischen Meer.
(L'essentiel/sda)