SpionageChina spricht Todesurteil über IT-Techniker
In China wurde ein Mann verurteilt, der angeblich Dokumente an einen ausländischen Geheimdienst vermittelt hat. Im Land läuft zurzeit eine Kampagne gegen ausländische Spione.

Öffentliches Plakat in Peking: Per Comic werden junge Beamtinnen davor gewarnt, sich mit ausländischen Männern einzulassen, weil diese Spione sein könnten. (20. April 2016)
Ein Computertechniker ist in China wegen Spionage zum Tode verurteilt worden. Der Mann soll 150.000 vertrauliche Dokumente einem ausländischen Geheimdienst gegeben zu haben, wie das Staatsfernsehen am Mittwoch berichtete.
Der geständige Huang Yu wurde in orangefarbener Gefängnisweste und Handschellen im Fernsehen vorgeführt. Für 700.000 US-Dollar soll er auf Reisen nach Südostasien, Hongkong und Macao zwischen 2002 und 2011 Informationen an Agenten weitergegeben haben, darunter 90 hochgeheime Dokumente und auch militärische Codes. Der 41-Jährige habe für ein Institut in der südwestchinesischen Stadt Chengdu gearbeitet, das sich auf Verschlüsselung spezialisiert habe, hieß es weiter.
– Ryan McKay (@freeryantoday) April 19, 2016
Es ist einer der größten bekannt gewordenen Spionagefälle in den vergangenen Jahren. Zuletzt war im November 2008 der Geschäftsmann und Biomediziner Wo Weihan trotz internationaler Appelle wegen angeblicher Spionage für Taiwan hingerichtet worden.
Seither hat China seinen Kampf gegen Spionage noch verschärft und gerade diese Woche erst wieder vor ausländischer Agententätigkeit gewarnt. Mit der Veröffentlichung des Falls fünf Jahre nach der Festnahme des Technikers könnte die Regierung ihre Entschlossenheit im Kampf gegen Geheimnisverrat demonstrieren wollen.
(L'essentiel/chi/sda)