Luxemburg: Cyberangriff legt kurzzeitig Betrieb der Firma Cobolux lahm

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LuxemburgCyberangriff legt kurzzeitig Betrieb der Firma Cobolux lahm

BIWER – Am vergangenen Samstag musste das Luxemburger Schlachthaus Cobolux den Betrieb einstellen, nachdem Unbekannte einen Hackerangriff auf die Firma verübt haben. Seit Montag läuft die Produktion wieder. Der entstandene Schaden sei dennoch «immens».

Nicolas Martin
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Nicolas Martin
Cobolux


photo : Vincent Lescaut (pour L'Essentiel)

Cobolux ist nicht das einzige luxemburgische Unternehmen, das kürzlich Opfer eines Cyberangriffs wurde.

Vincent Lescaut

«Hacker sind in unsere Server eingedrungen und haben alles auf den Kopf gestellt. Der Schaden ist immens», erklärt Paul Faltz, Generaldirektor von Cobolux, am gestrigen Dienstag. Der luxemburgische Betrieb ist vergangenen Freitag von Hackern angegriffen worden. Die Attacke habe es nach Angaben von Paul Faltz unmöglich gemacht, den Betrieb aufrechtzuerhalten. «Die ganze Fabrik musste heruntergefahren und alles neu programmiert werden», so der Leiter des Unternehmens mit rund 150 Beschäftigten, das Metzgereien im Land und in der Großregion, sowie Supermärkte und Restaurants mit Fleisch beliefert.

Infolge der Cyberattacke waren die Rechner lahmgelegt worden und die Etikettierung der Produkte sei nicht mehr möglich gewesen. «Unsere Informatiker haben das ganze Wochenende über gearbeitet und es ermöglicht, dass wir am Montagmorgen weiterarbeiten konnten», erklärt der Generaldirektor, der den dadurch entstandenen Verdienstausfall, die Kosten für die Instandsetzung der Systeme und die damit verbundene Verwaltungsarbeit als «enorm» bezeichnet. Der Schaden soll sich bereits jetzt auf mehr als 100.000 Euro belaufen. Ein Anstieg der entstandenen Kosten für die Schadensbeseitigung könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, wie Paul Faltz erklärt. Der Betrieb habe infolge der Attacke Anzeige erstattet.

Schaden am Fleisch konnte verhindert werden

«Wir konnten die Produktion und das Entbeinen der geschlachteten Tiere einstellen», so Faltz, womit Schaden am Fleisch verhindert werden konnte. Da der Betrieb am Sonntag grundsätzlich stillsteht, kam es nur am Samstag zu einem Produktionsausfall. «Jetzt ist das Problem gelöst», versicherte Paul Faltz am Dienstag und lobte gleichzeitig die Arbeit und den Einsatz seiner Teams.

Doch wie kam es zu der Cyberattacke auf den luxemburgischen Betrieb? «Wir hatten keine Warnung erhalten und es dauerte drei Stunden, um den Angriff zu erkennen», so der Generaldirektor. Ähnlich wie im Fall des Hackerangriffs auf die Encevo-Gruppe im vergangenen Juli, hatte auch Cobolux eine E-Mail mit einer Lösegeldforderung erhalten, worauf die IT-Spezialisten der Firma allerdings entsprechend reagiert hätten, erklärt Paul Faltz abschließend. Bei der Cyberattacke auf die Encevo-Gruppe im Sommer haben Hacker einen großen Datensatz erbeutet. Das Ausmaß der entstandenen Schäden für Cobolux ist noch nicht final ermittelt worden.

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