Reaktionen aus dem Netz«Dann fahren wir nicht mehr nach Trier»
LUXEMBURG – Die Diskussionen um die Einführung einer Maut in Deutschland erhitzt die Gemüter der luxemburgischen Internet-Nutzer. So auch auf «L’essentiel».

Der deutsche Bundesverkehrminster Alexander Dobrindt hat am Montag seine Maut-Pläne vorgestellt und jede Menge negative Reaktionen erhalten - auch aus dem Großherzogtum.
Die Maut-Pläne des deutschen Verkehrsministers Alexander Dobrindt werden nicht nur in Deutschland kontrovers diskutiert. Die Regelung, welche vorsieht, dass Ausländer in höherem Maße belastet werden, während Deutsche weniger KFZ-Steuer zahlen müssen, erhitzt auch im Ausland die Gemüter. So auch in Luxemburg. Sowohl der Automobilclub ACL als auch der luxemburgische Infrastrukturminister François Bausch haben erklärt, dass sie daran zweifeln, dass das geplante deutsche Gesetz mit EU-Recht vereinbar ist.
Auch im Internet wird die deutsche Maut diskutiert, so zum Beispiel in den «L’essentiel»-Kommentarspalten und auf Facebook. Manche sind der Auffassung, dass diese Entscheidung (privat) sanktioniert werden muss. So etwa Sylvie Nipoli, die erklärt: «Dann bleiben wir in Zukunft zu Hause und fahren nicht mehr nach Trier.» Auch «Herr Direktor» meint, dass Deutschland sich damit selbst schadet: «Dann werden die Trierer und Saarbrücker Geschäftsleute die geschätzten jährlichen 150 Millionen Kaufkraft der Luxemburger aber anderswo einnehmen müssen. Das wird eine Revolte, und sei es nur aus Prinzip, bei den treuen Nachbarn auslösen.»
«Dann ist das Chaos perfekt»
Anders sieht es Jeff Ley: «Warum nicht!!», erklärt der Düdelinger zum Plan Dobrindts, in Frankreich zahle man ja schließlich auch Maut-Gebühren. Da zudem auch in anderen Ländern Gebühren in verschiedenster Form erhoben werden, spricht sich Alain Lieners gar für eine große europäische Lösung aus. Die EU-Kommission solle eine Maut einführen, die für alle Länder gleich ist.
Auch die Möglichkeit, in Luxemburg ebenfalls eine Autobahn-Maut einzuführen, wird von den Internet-Nutzern kommentiert. Bianca Leardini hält solche Überlegungen für «Quatsch». Die Autofahrer würden dann auf die Landstraßen ausweichen, «dann ist das Chaos perfekt». Gleicher Auffassung ist Reinesch Ralph: «Das bringt alles nichts», Luxemburg sei viel zu klein dafür.
(Philip Weber/L'essentiel)