Positives EmpfindenDarum schmeckt Selbstgekochtes besser
Wer sein Essen selbst zubereitet, dem schmeckt es auch besser. Diese Erfahrung machen Hobbyköche immer wieder. Aber warum ist das eigentlich so?

Menschen, die selbst den Kochlöffel geschwungen haben, freuen sich meist mehr über das Resultat als die Bekochten. Was es mit diesem Phänomen auf sich hat, haben Schweizer Forscher untersucht. Das Team um Simone Dohle analysierte zu diesem Zweck, ob die Zubereitung von Essen einen Einfluss auf den Geschmack hat.
In der Studie durften 60 Probanden einen Himbeer-Milchshake kosten. 30 von ihnen bekamen ihn fixfertig serviert, die anderen mussten ihn hingegen selber anrühren, wobei die Inhaltsstoffe immer identisch waren. Anschließend mussten alle Teilnehmer angeben, wie ihnen das Getränk geschmeckt hat. Auch wurden sie gebeten, den Kaloriengehalt zu schätzen sowie die Natürlichkeit der enthaltenen Zutaten. Zudem dokumentierten die Forscher, wie viel von dem Shake getrunken wurde.
Eindeutiges Ergebnis
Die Auswertung zeigte, dass das Selberzubereiten das Geschmackserlebnis positiv beeinflusst. So schmeckte der Milchshake den Probanden dann besonders gut, wenn sie ihn selbst angerührt hatten, wie Dohle und ihre Kollegen im Fachjournal Food Quality and Preference schreiben. Auch hielten sie ihn dann für natürlicher. Das positive Empfinden zeigte sich auch bei der Menge, die konsumiert wurde: Die Teilnehmer, die ihren Drink selber zubereiteten, tranken mehr.
Die Forscher vermuten, dass das daran liegt, dass das Zubereiten von Nahrung stets mit Aufwand verbunden ist und sich dadurch das Bedürfnis erhöht, diesen zu rechtfertigen. Und das schlage sich wiederum in einer besseren Bewertung nieder. Das könnte auch erklären, warum Fertigprodukte als geschmacklich schlechter gelten.
(L'essentiel/fee)