Frust bei Sommer-Club: «Das Brutalste, was ich je erlebt habe» – Neuer attackiert die Bayern-Bosse

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Frust bei Sommer-Club«Das Brutalste, was ich je erlebt habe» – Neuer attackiert die Bayern-Bosse

Der FC Bayern München schaffte zwar unter der Woche den ersten Sieg im Jahr 2023. Doch nun sorgt der verletzte Keeper Manuel Neuer für Aufruhr. 

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Manuel Neuer lässt in einem Interview seinem Frust freien Lauf.

Manuel Neuer lässt in einem Interview seinem Frust freien Lauf.

IMAGO/Lackovic
Der deutsche Nationaltorhüter kritisiert die Führungsriege des FC Bayern.

Der deutsche Nationaltorhüter kritisiert die Führungsriege des FC Bayern.

IMAGO/Lackovic
Allem voran geht es um die Entlassung von Neuers langjährigem Torwart-Trainer Toni Tapalovic (l.).

Allem voran geht es um die Entlassung von Neuers langjährigem Torwart-Trainer Toni Tapalovic (l.).

imago images/Passion2Press

Der Schweizer Yann Sommer (34) spielt seit kurzer Zeit für den FC Bayern München und ersetzt da den eigentlichen Stammtorwart Manuel Neuer (36), der nach einem Skiunfall lange Zeit ausfällt. Der Einstieg von Sommer war allerdings alles andere als leicht. Zwar feierte er nach drei Remis den ersten Sieg mit seinem neuen Team – im DFB-Pokal gegen Mainz – doch seit der Ankunft Sommers hallen immer wieder Misstöne durch die Säbenerstrasse.

So zum Beispiel anlässlich der Entlassung des langjährigenTorwart-Trainers und Neuer-Freundes Toni Tapalovic (42). Genau diese Entlassung und die Bayern-Bosse im Allgemeinen kritisiert Neuer in einem großen Interview mit dem Online-Portal «The Athletic» und der «Süddeutschen Zeitung» nun heftig. Das sind die wichtigsten Punkte.

Das Aus von Toni Tapalovic

Tapalovic und Neuer stehen sich bekanntermaßen seit gemeinsamen Schalke-Zeiten sehr nahe. «Tapa» war sogar Neuers Trauzeuge. «Für mich war das ein Schlag, als ich schon am Boden lag», verurteilt Neuer dessen Entlassung entsprechend deutlich, «ich hatte das Gefühl, dass mir das Herz herausgerissen wurde.» Es sei das Brutalste, was er in seiner langen Karriere erlebt hätte. Der 117-fache Nationalspieler: «Alle in unserer Torwart-Gruppe hat es zerrissen, da sind Leute in Tränen ausgebrochen.»

Die Gründe der Entlassung

«Es gab keinen Grund, den ich nachvollziehen konnte», meint Neuer. Es seien Dinge gesagt worden, mit denen er nicht einverstanden sei. Schließlich hätte nichts die Möglichkeit ausgeschlossen, dass man miteinander sprechen und die Dinge klären könnte. Die Gerüchte, dass Tapalovic Interna aus dem Trainerstab an sie weitergeleitet und damit in die Mannschaft getragen habe, weist Neuer zurück: «Das hat Toni nie gemacht, egal unter welchem Trainer.»

So geht es mit Neuer weiter

Der Vertrag von Neuer läuft bei den Bayern noch bis Sommer 2024. Daher liegt die Frage nah, ob die Bayern mit dem Tapalovic-Rauswurf ein Zeichen gegen Neuer setze wollten. «Die Bayern-Verantwortlichen haben mir versichert, dass das nicht der Fall ist», antwortet er. Dennoch gibt der 36-Jährige zu: «Ich habe an alles gedacht, auch was meine eigene Zukunft im Verein angeht.» Einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft schließe er derweil aus.

Das sagt er zu Yann Sommer

«Sven Ulreich hätte mich sicher auch hervorragend vertreten», so Neuer, «aber ich kenne Yann schon länger und weiß, dass er ein guter Typ ist.» Ein guter Torwart sei er ohnehin. Der Verein hätte da wirklich eine gute Lösung gefunden. Die hätte er den Verantwortlichen auch so gesagt. «Der Beste wird spielen», meint der Gelsenkirchener über einen allfälligen Kampf ums Tor, wenn er denn wieder fit sei. Wenn er spielen wolle, müsse er der Beste sein. Neuer: «So war es schon immer.»

So passierte der Ski-Unfall

Neuer stürzte nach der WM auf einer Skitour am Tegernsee und brach sich den Unterschenkel. «Unter dem Schnee war irgendetwas, was mich gestoppt hat», schildert er. Er habe bloß eine Geschwindigkeit von zehn, zwölf Stundenkilometern gehabt, so der Weltmeister von 2014. Betrunken sei er nicht gewesen: «Von wegen wir hauen uns in der Hütte den Marillenschnaps rein und rasen runter.» Es sei eine Trainingseinheit zur Regeneration von Körper und Psyche gewesen. Angst, seine Karriere könnte nun zu Ende sein, habe er keine. 

(sih/nih)

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