Nachhaltige ElektronikDas Fairtrade-Smartphone kommt
Der Vorverkauf für das erste Fair-Trade-Smartphone der Welt ist angelaufen. Hier die technischen Details zum Android-Gerät für verantwortungsbewusste User.

Der Countdown läuft: Sobald 5000 Vorbestellungen bei der Firma Fairphone eingegangen sind, soll die Produktion des ersten Fair-Trade-Smartphones der Welt starten. Wer das Android-Gerät bis zum 14. Juni ordert, erhält die «Limited Edition» (siehe Bildstrecke).
In der ersten Phase des Vorverkaufs ist das Fairphone für Interessenten in Europa erhältlich. Der Preis im Online-Shop beträgt 325 Euro (ohne Versandkosten). Die Auslieferung soll dann im Herbst erfolgen.
165 Gramm leicht
Wer ein Fairphone kaufe, schließe sich einer Bewegung an, betonen die holländischen Hersteller. Ziel sei es, die Herstellung von Produkten grundlegend zu ändern. Und zwar zum Besseren. Das fängt beim Abbau von konfliktfreien Mineralien in Afrika an. Es betrifft das Zusammenbauen unter fairen Arbeitsbedingungen in einer Fabrik in China und geht bis zum Recycling.
Das 165 Gramm leichte Fairphone soll aber nicht nur gut für das eigene Gewissen sein. Die technischen Spezifikationen der ersten Generation können sich sehen lassen: Als Standard-Betriebssystem wird das aktuelle Android 4.2 (Jelly Bean) angeboten. Fachkundige Nutzer können es problemlos aufbohren («rooten»). Später sollen sich auch andere offene Smartphone-Systeme wie Ubuntu oder Firefox OS installieren lassen.
Einfach zu reparieren
Die vorinstallierte Android-Benutzeroberfläche soll schlank und bedienungsfreundlich daherkommen. Das von Google konzipierte System wird durch einige sinnvolle Features ergänzt, etwa um den Energieverbrauch zu kontrollieren.
Der Touchscreen, geschützt durch bruchfestes Dragontail-Glass, misst 4,3 Zoll in der Diagonalen. Die Rechenpower kommt von einem leistungsfähigen Quadcore-Prozessor. Der Akku hat eine eher mässige Kapazität von 2000 Milli-Ampere-Stunden (mAh), er lässt sich aber problemlos durch einen zweiten Ersatzakku ersetzen.
Mit Dual-SIM
Wie bei der Konkurrenz sind zwei Kameras an Bord. Die 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite ist zum Fotografieren und Filmen gedacht, die schwache 1,3-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite eignet sich für Video-Chats.
Dank Dual-SIM können zwei SIM-Kärtchen eingesetzt werden, was etwa für Auslandreisende praktisch ist. Das Gerät soll sich zudem einfach öffnen und reparieren lassen, so dass kleinere Defekte günstig zu beheben sind.
Standardmäßig wird das Fairphone ohne Ladekabel (MicroUSB) ausgeliefert. Der interne Speicherplatz wird mit 16 Gigabyte angegeben, dieser kann durch eine externe Speicherkarte (microSD) um 32 GB erweitert werden.
Was fehlt ist ein Kreiselsensor (Gyroskop), der von einigen Apps zur Positionsbestimmung verwendet wird. Zudem verfügt das Fairphone nicht über einen LTE-Chip, es bietet also keinen Zugriff auf die derzeit schnellsten Mobilfunknetze.
(L'essentiel Online/dsc)