NationalfeiertagDas ganze Land in der Hauptstadt vereint
LUXEMBURG - Ausgelassen und mit einem großen Knall haben Luxemburger, Zugereiste und Nachbarn am Mittwochabend in den Nationalfeiertag hineingefeiert.

Pünktlich mit dem Ende des traditionellen Feuerwerks war es soweit: Da war der bereits so ausführlich gefeierte Nationalfeiertag endlich gekommen. Gegen 23.45 hatte mit großem Knall das Spektakel über dem Pont Adolphe begonnen. Fünfzehn Minuten lang richteten sich tausende Blicke gen Himmel, um das wunderschöne Schauspiel der Lichter zu bestaunen. Um Mitternacht war dann das große Fest beendet, doch ging für viele die Party hinterher in verschiedenen Clubs der Stadt weiter.
Gefeiert wurde allerdings bereits seit dem späten Nachmittag, wenngleich die Partystimmung da noch auf sich warten ließ. So musste der Luxemburger Soul-Künstler Funky P. seine gute Laune vor einem zahlenmäßig dürftigem Publikum auf dem Knuedler versprühen, während andernorts in der Innenstadt laute Beats, die DJs vor den Bars zusammenmixten, durch die Straßen krachten. Guter Stimmung war auch Xavier Garavito, der an der Ecke Rue Notre-Dame/Rue du Fossé unter anderem Kapuzenpullis mit Luxemburg-Aufdruck an Frau und Mann brachte. «Die Artikel laufen gut», bestätigte er. «Luxemburger kaufen sie, aber auch Touristen.»
Ein Fackelzug, der Luxemburg repräsentiert
Der einstündige Fackelzug mit seiner gesammelten Teilnehmerschaft (und die war äußerst zahlreich) verkörperte praktisch das Großherzogtum. Im Gegensatz zu Ländern, die an ihrem Nationalfeiertag gerne mal ihr militärisches Gerät zur Schau fahren, setzt das Land auf seine friedliebenden Bürger.
Nicht nur Rettungskräfte und Pfadfinder machten Großherzog Henri und seiner in festlichem Gold-Glitzer gekleideten Frau Maria-Teresa sowie Sohn Guillaume die Aufwartung, sondern auch Sportler und Blasmusiker. Und dass auch Portugal zum Großherzogtum gehört, bewiesen gegen Ende zwei Folklore-Tanzgruppen. Das Rauschen am Himmel stellte sich auch nicht als Fliegerparade heraus. Es war mal wieder ein Flugzeug vom Findel gestartet. Nicht einmal der Regen durchkreuzte diesen wunderbaren traditionellen Abend, der die Innenstadt so belebte wie selten.
ks/L'essentiel Online