OGBL-Präsidentin Back«Das ist nur der Anfang» beim Kampf um den Index
LUXEMBURG – OGBL-Präsidentin Nora Back zieht für L'essentiel Bilanz über die Demonstrationen vom 1. Mai und spricht bereits über die nächsten möglichen Protest-Aktionen.
- von
- Nicolas Martin

L'essentiel: Wie beurteilen Sie die Aktion vom Sonntag?
OGBL-Präsidentin Nora Back: Wir sind sehr zufrieden. Sowohl von der Anzahl als auch von der Atmosphäre her. Wir haben unsere Erwartungen übertroffen. Man darf nicht vergessen, dass das Scheitern der Tripartite erst drei Wochen zurückliegt. Es war die erste Gewerkschaftsaktion. Das bestätigt uns in unserer Haltung. Seit den Achtzigerjahren hatte es keinen solchen 1. Mai mehr gegeben.
Sie haben von 5000 Demonstranten gesprochen?
Das Zählen ist nicht einfach, ich habe mich auf einige der Anwesenden verlassen. Die Polizei sprach von 2000 bis 3000 Personen. Es waren auf jeden Fall mehrere Tausend Personen, es war massiv. Unsere Position war klar, wir kennen das Programm des OGBL in Bezug auf die sozialen Errungenschaften, die Verteidigung des Index. Es war nicht einfach, in nur drei Wochen so viele Menschen zusammenzubringen. Es war nur ein Anfang, ein erstes Signal.
Beschränken sich die Gegner des Abkommens auf die Demonstranten von Sonntag?
Jeder weiß, dass das nicht so funktioniert. Diejenigen, die nicht da waren, sind nicht mit der Tripartite einverstanden. Es war eine große Beteiligung in sehr kurzer Zeit. Einige werden noch Zeit brauchen, um die Auswirkungen der Entscheidungen zu begreifen. Wir haben viel Unterstützung, viele Leute stehen hinter uns.
Wie geht es nun weiter?
Es handelt sich um einen sozialen Konflikt, der sich über Wochen, Monate und wahrscheinlich bis ins nächste Jahr hinziehen wird. Es wird weitere Mobilisierungsmomente geben, und es sind verschiedene Formen von Gewerkschaftsaktionen denkbar. Zum Beispiel am Tag der Abstimmung über das Gesetz oder zu dem Zeitpunkt, an dem die nächste Gehaltsstufe fällig wäre – aber eben nicht fällig wird.