Krach bei Red Bull«Das zeigt, wie er wirklich ist …» – Verstappen verweigert Team-Befehl
Max Verstappen schießt beim GP Brasilien erst seinen Rivalen Lewis Hamilton ab. Dann widersetzt er sich einer Team-Order. Der Eklat ist perfekt.

- von
- Nils Hänggi
Max Verstappen konnte das Saisonfinalne der Formel 1 eigentlich entspannt angehen. Der Niederländer hatte die Titelverteidigung bereits fix in der Tasche. Dennoch war der Red-Bull-Superstar am Sonntag im vorletzten Rennen des Jahres auf Krawall gebürstet.
Beim GP Brasilien löste der Champion nach einem Re-Start in Folge einer Safety-Car-Phase einen Crash mit Mercedes-Superstar Lewis Hamilton aus. Im Kampf um Platz 2 ging Verstappen zu aggressiv ans Werk, stach von innen mit Tempoüberschuss in die zweite Kurve und schoss damit Hamilton ab.
Der Eklat beim GP Brasilien
Die Folge: ein ramponierter Bolide sowie eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. «Er hat mir keinen Platz gelassen», klagte der Niederländer, der Hamilton aber auch kompromisslos attackiert hatte. «Wohin hätte ich denn fahren sollen?», beschwerte sich der Red-Bull-Star weiter, der aber nicht aufgab und bis auf Platz sechs raste.
Dann folgte der Eklat. So bat Red Bull den 25-Jährigen, seinen Teamkollegen Sergio Perez vorbeizulassen. Dies, weil es um den Mexikaner noch um wichtige Punkte ging. Der 32-Jährige kämpft noch um den Vize-Weltmeistertitel. Verstappen weigerte sich aber und ließ Perez nicht vorbei.
«Ich habe euch die Gründe schon letzten Sommer genannt. Ihr habt mir wieder die A***-Seite zugedreht», schnaubte der F1-Weltmeister via Boxenfunk – und fuhr vor seinem Kollegen über die Ziellinie.
«Es ist etwas vorgefallen»
Der Ärger war perfekt. Schließlich verhalf Perez seinem Kollegen im Vorjahr noch zum WM-Titel. «Was für eine Legende», lobte ihn Verstappen damals noch. Von Freundschaft ist nun keine Spur mehr. Perez meinte: «Das zeigt, wie er wirklich ist …» Und: «Es gibt viele Dinge, die wir besprechen müssen.» Der Weltmeister wollte sich auch nicht zum Skandal äussern. Gegenüber Sky sagte er: «Ich will diese Gründe hier nicht sagen. Ich habe alles erklärt – es ist etwas vorgefallen.»
Doch was? Das bleibt unklar. Motorsport-Boss Helmut Marko wollte keine Details geben, er brach ein TV-Interview ab. Und Teamchef Christian Horner ließ sich nicht aus der Reserve locken. Er meinte immerhin, dass man es diskutiert habe und der Fokus jetzt auf Abu Dhabi liege. «Wir schauen jetzt nach vorne.» Auch Verstappen wollte nur in Richtung des nächsten Rennens schauen: «Wenn Sergio dort Hilfe braucht, bin ich da.»