Dolmetscherin im ParlamentDebatte für Gehörlose übersetzt
LUXEMBURG – Lynn Menster hat am Mittwoch die Parlamentssitzung in Gebärdensprache übersetzt. Abgestimmt wurde ein Gesetz zur Gleichstellung von Behinderten.

Lynn Menster hofft durch das neue Gesetz, dass sich die Lage von Gehörlosen in Luxemburg verbessert.
Erschöpft hat Lynn Menster am Mittwoch nach mehr als zwei Stunden Schlagabtausch zwischen den Abgeordneten das Parlament verlassen. Die 27-jährige Luxemburgerin hat die Abstimmung über das Gesetz, das die UNO-Konvention über die Rechte von Behinderten umsetzt, in Gebärdensprache übersetzt – ein Auftrag des Vereins Nëmme Mat Eis.
Gleichstellung von Behinderten
Ein Sprung ins kalte Wasser für die junge Dolmetscherin der deutschen Gebärdensprache, die seit Juli im Amt ist. «Die Abgeordnetenkammer hat mich gefragt, ob ich weiterhin für sie arbeiten möchte, aber allein ist das nicht möglich», sagt die junge Frau. Lynn Menster selbst ist nicht gehörlos. Sie kam durch Zufall während des Studiums zu diesem Beruf.
Durch die Ratifikation, die am Mittwoch verabschiedet wurde, verpflichtet sich das Großherzogtum dazu, in der Gesetzgebung Behinderten die gleichen Rechte zu gewähren wie gesunden Menschen. Lynn Menster hofft, dass «sich die Situation für Gehörlose verbessert und dass weitere Dolmetscher hier in den Rängen sitzen werden».
L'essentiel Online/Séverine Goffin