Brustkrebs-RisikoDeos mit Alu hinterlassen gefährliche Spuren
Frauen, die in jungen Jahren oft Deos mit Aluminiumsalzen nutzen, haben später ein deutlich erhöhtes Brustkrebs-Risiko.

Deos, die Aluminiumsalze beinhalten, verschwinden zunehmend aus den Regalen. Dass diese Entwicklung richtig ist, berichten nun Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck im Fachjournal «EBioMedicine».
Demnach haben Frauen, die in jungen Jahren regelmäßig und mehrmals täglich Deos mit Aluminiumsalzen verwendet haben, ein größeres Brustkrebsrisiko als jene, die Produkte ohne Alu-Zusatz genutzt haben.
Wie viel Alu steckt im Brustgewebe?
Für die Studie befragte das Team um Caroline Linhart zunächst 418 Frauen zu den von ihnen verwendeten Deos. Die eine Hälfte litt an Brustkrebs, die andere hatte keinerlei Erfahrung mit einer Krebserkrankung.
Zusätzlich nahmen die Forscher bei 100 der Brustkrebspatientinnen und 52 gesunden Teilnehmerinnen Gewebeproben aus der Brust. Diese untersuchten sie auf ihre Aluminiumkonzentration hin.
Brustkrebs-Risiko steigt bei vermehrter Deo-Anwendung
Die statistische Auswertung der Daten zeigt, dass vor allem Frauen, die angegeben haben, in jungen Jahren sehr häufig, sprich mehrmals täglich, Deodorants verwendet zu haben, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufweisen.
«Auch wenn von allen befragten Frauen nur sechs Prozent zu dieser Gruppe mit sehr häufiger Nutzung gehören, sind unsere Auswertungen statistisch signifikant», schreibt die Medizinische Universität Innsbruck in einer Mitteilung.
Weiter zeigte sich, dass Frauen mit Brustkrebs eine signifikant höhere Aluminiumkonzentration im Brustgewebe aufweisen als die gesunden Frauen in der Studie. Dies gelte vor allem für Frauen mit Tumoren in Achselnähe.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Zwar verweisen Linhart und ihre Kollegen darauf, dass diese Erkenntnis kein definitiver Beweis dafür sei, dass Aluminiumsalze krebsauslösend sind. Doch ein Zusammenhang ist sehr wahrscheinlich.
Das zeigte eine Studie von Forschern der Clinique des Grangettes in Genf im Herbst 2016. In dieser bildeten Brustzellen von Mäusen, die mit Aluminiumchlorid behandelt worden waren, aggressive Tumore, die breit streuten.
Wie die Genfer Forscher kommen auch die österreichischen zu dem Schluss, dass man sich bis zur vollständigen Klärung der Bedeutung von Aluminiumsalzen als potenziell krebsauslösender Stoff von aluminiumhaltigen Deos fernhalten sollte.
(L'essentiel/fee)
Wofür sind die Aluminiumsalze im Deo eigentlich gut?
Sie sind ein wichtiger Bestandteil in Antitranspirant-Deos. Es handelt sich dabei um Wirkstoffe, die den Schweißfluss auf effiziente Art und Weise hemmen: Sie verengen Schweißporen, sodass weniger Schweiß ausgeschieden wird. Dabei unterbinden die entsprechenden Deos die Schweißproduktion nicht vollständig; die Haut kann nach wie vor ungehindert atmen.