Montpellier vs. PSG – Der Bettelclub zeigt es den Millionären

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Montpellier vs. PSGDer Bettelclub zeigt es den Millionären

Montpellier sichert sich den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Selbst das millionenschwere Paris Saint-Germain konnte den Klub mit kleinem Budget nicht stoppen.

In der Ligue 1 entschied sich die Meisterschaft erst in der letzten Runde. Am Ende passierte, was zu Beginn der Saison keiner erwartet hatte: Das kleine Montpellier wird zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte französischer Meister. Auch das große Paris Saint-Germain konnte den Außenseiter nicht aufhalten. Die finanziellen Mittel der beiden Klubs könnten kaum unterschiedlicher sein.

Während sich PSG nach dem Einstieg von Investoren aus Katar an einem Budget von 150 Millionen Euro erfreuen kann, musste der frischgebackene Meister mit einem wesentlich schmaleren Budget auskommen. Lediglich 33 Millionen standen dem Klub von Präsident Louis Nicollin zur Verfügung. Das ist nur der vierzehnthöchste Etat der Ligue 1. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Beträge, welche die Vereine vor der Saison in neue Profis investieren konnten.

Die katarische Investorengruppe ließ rund 105 Millionen für neue Spieler springen, was dem Klub zum Beispiel ermöglichte, den Argentinier Javier Pastore in den Kader zu holen. Montpelliers Einkaufsbudget war mit zwei Millionen Euro rund 50-mal kleiner. Dass der Klub trotzdem Erfolg hatte, liegt für Präsident Nicollin am Mannschaftsgefüge. «Wir verfügen über einen guten Trainer, kompetente Mitarbeiter und junge Spieler. Die perfekte Symbiose.»

Kader mit dreifachem Marktwert

Nicht immer lohnt es sich also in teure Spieler zu investieren. Der Marktwert des Kaders von Paris Saint-Germain betrug in der vergangenen Saison mit rund 206 Millionen Euro mehr als dreimal soviel wie jener von Montpellier (knapp 64 Millionen Euro). Trotzdem stand das Team aus der französischen Hauptstadt am Ende nicht an der Spitze der Tabelle.

Bester Spieler bei Montpellier war in dieser Saison Olivier Giroud. Der Mittelstürmer wurde mit 21 Treffern, zusammen mit dem PSG-Brasilianer Nené, Torschützenkönig. Der Marktwert des Torgaranten beträgt nur 9,5 Millionen Euro. Er ist der wertvollste Spieler des gesamten Meisterkaders. Bei PSG übernimmt diesen Part Javier Pastore mit 30 Millionen Euro. Der Argentinier ist in guter Gesellschaft: Bei den Parisern schaffen es sechs weitere Spieler über die Marke von 10 Millionen.

Ancelotti verdient 24-mal mehr als Girard

Nicht nur bei den Spielern, sondern auch beim Trainer kommt der Hérault Sport Club aus Montpellier wesentlich günstiger davon als der Konkurrent aus der Hauptstadt. Der Meistertrainer René Girard kassiert gerade mal 50 000 Euro im Monat, Carlo Ancelotti darf sich hingegen über 1,2 Millionen Euro freuen.

Ob die Akteure nach dem Erfolg in der Meisterschaft dem Verein so günstig erhalten bleiben, wird sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen.

(L'essentiel Online/F. Burkhard)

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