HomosexuelleDer Gaymat, ein Event mit Botschaften
ESCH-SUR-ALZETTE - Jedes Jahr kämpfen die Homosexuellen im Land beim Gaymat-Fest für ihre Rechte. Und da gibt es noch einiges zu tun, findet Organisator Laurent Boquet. Interview.

«L’essentiel»: Haben Sie das Gefühl, dass sich seit dem letzten Gaymat vor einem Jahr etwas für die Homosexuellen im Land verbessert hat?
Laurent Boquet, Koordinator des Gaymat: Ja und nein. Das Gesetzesprojekt über die Homosexuellen-Ehe und die Adoption verzögert sich, weil Minister Biltgen entschieden hat, beides zu trennen und zwei Texte zu erstellen. Positiv ist, dass die Klausel, die die Ehe mit einem Ausländer nur dann erlaubt ist, wenn in dessen Ursprungsland die Homo-Ehe möglich ist, fallen gelassen worden ist. Wir sehen auch immer mehr homosexuelle Politiker. Unsere Forderungen werden daher offener aufgenommen.
Reicht der Gaymat aus, um Ihren Anliegen Gehör zu verschaffen?
Wir haben uns vergangenes Jahr mit unseren Forderungen zurückgenommen. Jetzt legen wir wieder los. Wir haben auf unsere Initiative hin Stellung genommen zu den Gesetzesprojekten, haben aber von der Regierung keine Antwort erhalten. Es ist auch an ihr, sich an uns zu wenden. Der Dialog ist leider einseitig.
Die Vereinigungen gegen Aids richten sich bei der Prävention stark an die Schwulenszene. Ist das nachvollziehbar?
Statistiken zeigen, dass Homosexuelle zur Risikogruppe gehören. Allerdings ist es gefährlich, systematisch Homosexualität und Aids miteinander zu verknüpfen.
(L'essentiel Online/Matieu Vacon)
Gaymat-Party am Sonntag
Der Gaymat startet um 14 Uhr am Rathausplatz in Esch-sur-Alzette. Mit dabei sind mehrere Bands und Travestiekünstler. Hier geht's zum Programm.