Grand Est Mondial Air BallonsDer Himmel über der Grenze erstrahlt in bunten Farben
LUXEMBURG/CHAMBLEY – Ende Juli findet mit dem GEMAB wieder das große Ballonfestival im französischen Grenzgebiet statt. Claude Hermes – seit 23 Jahren Heißluftballon-Pilot – versucht, das unbeschreibliche Gefühl des Ballonfahrens zu beschreiben.
- von
- Marion Mellinger

Zum diesjährigen Grand Est Mondial Air Ballons werden rund 500.000 Besucher erwartet.
«Eine Ballonfahrt ist eine schwebende Angelegenheit – als ob man in einem Fahrstuhl zu sitzen, der einen weit weg vom Boden der Tatsachen transportiert. Die Ruhe ist atemberaubend. Hat man erst einmal eine bestimmte Höhe erreicht, ist es muxmäuschenstill», so Claude Hermes. Dies bestätigten ihm auch alle, die er mit seinem Heißluftballon mitnimmt. Seit die Weltmeisterschaft in Luxemburg stattfand – das heißt seit 30 Jahren – ist das Ballonfahren das liebste Hobby des 56-jährigen Bankkaufmanns. Seit der Jahrtausendwende fährt er mittlerweile selbst, da darf er das an diesem Wochenende beginnende Grand Est Mondial Air Ballons (GEMAB) in Chambley natürlich nicht verpassen.
Bis zum 30. Juli tanzen Hunderte Heißluftballons unweit der luxemburgisch-französischen Grenze am Himmel. «Es ist das größte Treffen der Welt. Jeder will dabei sein. Wenn das Wetter zum Fliegen geeignet ist, kribbelt es den Piloten in den Fingern», freut sich Claude. Die Ballonfahrer werden morgens und abends starten. «Die morgendlichen Briefings beginnen um 5.45 Uhr. Abends gehen wir spät ins Bett. Den Rest der Zeit werden wir uns wohl ausruhen.» Die Rundfahrten dauern jeweils eine Stunde.
Für Claude Hermes ist das GEMAB ein großes Ereignis. Er versucht, etwa 15 bis 20 Mal im Jahr zu fahren, erklärt jedoch, dass es kein Hobby sei, bei dem man spontan zu einem Rundflug aufbrechen könne. «Man muss das Team finden, prüfen, ob das Wetter gut ist, den Ballon abholen, ihn zum Standort bringen, ihn für den Flug aufbauen, zurückfliegen, Gas nachfüllen - das dauert ungefähr fünf Stunden», erklärt er. Er besuchte bereits Ballonveranstaltungen in den USA, Kanada und Europa. Seine schönste Erinnerung als Pilot hatte er beim GEMAB 2015. «Wir sind über den Nebel hinweggeflogen. Wir waren 300 Ballons, die in Richtung Sonne schwebten, abgeschnitten von der Welt», schwärmt er.