«Silent Hill: Downpour»Der Horror kommt in kleinen Häppchen
Das neuste «Silent Hill»-Abenteuer bietet zwar viel Altbekanntes, sorgt mit gekonnten Perspektivenwechseln aber auch für brillante Schreckmomente.

Kenner des Horrorgenres wissen: Silent Hill ist ein Ort des Grauens. Hier hausen üble Wesen und es geschehen unheimliche Dinge. Als der Gefängnisinsasse Murphy Pendle¬ton in «Silent Hill: Downpour» als Einziger den Unfall eines Gefangenentransports in der Nähe des notorischen Horrororts überlebt, wird schnell klar, dass er nur vom Regen in die Traufe geraten ist.
Der erneute Besuch des Horrordörfchens Silent Hill bedeutet für Spieler auch ein Déjà-vu mit dem altbekannten Spielprinzip: Nur mit einem Knüppel, einem Rohrschlüssel oder anderweitig spartanisch bewaffnet, muss sich Pendleton einen Ausweg aus der misslichen Lage suchen. Mit schwachen Lichtquellen leuchtet der Held dunkle Ecken aus, hinter ihm zufallende Türen sollen die Spannung steigern und aus dem Nichts auftauchende Gegner dreschen unversehens auf ihn ein.
Das Spiel mit der Wahrnehmung
So richtig das Fürchten lehren kann das Game den Spieler dabei aber trotzdem nicht – zu vorausahnbar sind die Schreckmomente. Die Stärke von «Silent Hill: Downpour» liegt dagegen im Spiel mit der Wahrnehmung. So etwa, wenn Abzweigungen auf der Flucht vor einer tödlichen Gefahr immer wieder wegrücken, sich ein Boden in eine Decke verwandelt oder der Spieler so lange eine Treppe hochhetzt, bis er merkt, dass die Stufen nirgendwo hinführen und er umkehren und der Gefahr entgegenlaufen muss, um zu entkommen. Das ist ebenso gekonnt wie verwirrend. Solche Momente sind allerdings rar.
Die meiste Zeit suchen Spieler von «Silent Hill: Downpour» nach einem Ausgang, lösen Rätsel und treten gelegentlich gegen Alptraumwesen an. Dass bei den Kämpfen die Waffen kaputtgehen und Pendelton plötzlich mit leeren Händen dasteht, wobei Erste-Hilfe-Kits eher rar sind, vermag das latente Furchtgefühl stellenweise dann doch zu verstärken.
«Silent Hill: Downpour» für PS3 und Xbox 360.