Schüsse in Halle (D) – «Der Mann hinter mir ist wohl verstorben»

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Schüsse in Halle (D)«Der Mann hinter mir ist wohl verstorben»

Zwei Augenzeugen berichten von den schrecklichen Momenten, in denen in Halle Schüsse fielen. Einer konnte sich gerade noch in einer Toilette in Sicherheit bringen.

Ein Augenzeuge, der gerade auf dem Weg nach Hause war, berichtet, einen lauten Knall gehört zu haben. Er habe gesehen, wie jemand versuchte, in den jüdischen Friedhof einzudringen. «Er hat mehrfach mit der Schrotflinte auf die Türklinke des Friedhofs geschossen. Danach kam eine Frau, die dann erschossen wurde. Die kam rein zufällig von der Straßenbahn-Haltestelle.»

Als es dem Mann nicht gelang, die Türe zu öffnen, sei er mit einem VW Golf geflüchtet. Der Mann sei wie ein Polizist gekleidet gewesen. «Er war ganz in Kampfausrüstung und komplett bewaffnet mit Schrotflinte und Maschinengewehr.»

Conrad Rössler wiederum befand sich gerade im Dönerladen in Halle, als der Täter auf einmal das Feuer eröffnete. Gegenüber RTL beschreibt der Augenzeuge, wie die Menschen im Laden daraufhin in Panik gerieten.

«Es stürmte auf einmal ein Mann auf den Laden zu. Er hatte ein Sturmgewehr und einen Helm. Auf einmal wirft er etwas, das aussieht wie eine Granate.» Diese sei aber am Türrahmen abgeprallt und draußen explodiert. Dann habe der Täter das Gewehr gehoben und mindestens einmal in den Laden geschossen.

«Jetzt stehe ich hier»

Alle Gäste seien sofort losgerannt. Rössler versteckte sich in der Toilette des Dönerladens und habe nochmal einen lauten Knall von draußen gehört. «Der Mann, der hinter mir stand, muss verstorben sein», sagt er. Von der Toilette aus habe er noch seiner Familie geschrieben, dass er sie liebe. «Dann habe ich gewartet.»

Irgendwann sei schließlich die Polizei in den Laden gekommen. Rössler habe gerufen, dass er sich in der Toilette befinde. «Dann bin ich raus, wurde noch abgetastet und jetzt stehe ich hier.»

(L'essentiel/doz)

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