Vorayuth YoovidhyaDer Red-Bull-Erbe in Thailand ist in einen großen Skandal verwickelt
Am Samstag war der reichste Mann Österreichs Dietrich Mateschitz gestorben. Wer sein Imperium erbt, ist noch unklar. Einen Skandal gibt es um den Erben der Red-Bull-Dynastie in Thailand.
Der Milliardenerbe Vorayuth Yoovidhya überfuhr 2012 unter Kokaineinfluss einen Polizisten.
Dieses Jahr titelte das US-Magazin «Forbes» den am Samstag verstorbenen Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz zum reichsten Mann Österreichs. Mit einem Vermögen von 27,4 Milliarden Dollar besetzte er den 51. Platz des weltweiten Milliardärs-Ranking. Nun stellt sich die Frage, wer das Anrecht auf seine Erbschaft hat und wer die Nachfolge zu seinem Energy-Drink-Imperium antritt.
Neben seiner Lebensgefährtin Marion Feichtner (39) und dem Sohn Mark (30) hinterlässt Mateschitz rund 13.000 Mitarbeitende. Da der Sohn bisher nur teilweise in die Geschäfte des globalen Energy-Drink-Herstellers rein operativ miteinbezogen war, gilt es als höchst unwahrscheinlich, dass er das Geschäft seines Vaters übernehmen werde.
Entdeckung von Red-Bull
In den 80er-Jahren war Mateschitz in Asien auf einer Dienstreise auf das von Chaleo Yoovidhya erfundene Red-Bull-Getränk gestoßen. Er erwarb die Lizenzrechte am thailändischen Energydrink «Krating Daeng» und passte die Rezeptur dem westlichen Geschmack an.
Daraufhin gründete er gemeinsam mit der Herstellerfamilie Yoovidhya das Unternehmen. Die Familie Yoovidhya hält daher rund 51 Prozent der Marktanteile und ist laut «Forbes» die zweitreichste Familie Thailands.
Trinkst du Red Bull?
Polizist überfahren und getötet
Seit einem tragischen Unfall jedoch wurde die Familie stets mit einem Skandal in Verbindung gebracht. Vorayuth Yoovidhya (40), der Enkel des verstorbenen Yoovidhyas, soll in der Innenstadt von Bangkok 2012 einen Polizisten mit seinem silberfarbenen Ferrari überfahren, mehrere Hundert Meter mitgeschleift und getötet haben. Nachdem die Polizei der Blutspur bis zur Garage Yoovidhyas gefolgt war, konnte in einer Blutprobe des Verdächtigten Kokain nachgewiesen werden.
Laut Ermittlern sollten diesbezüglich aber alle Anklagepunkte auf Anordnung der Vorgesetzten aus den Akten gestrichen worden sein. Seit jeher spielte der 40-jährige mit der Justiz. Entweder drückte er sich vor den Richtern, war krank oder geschäftlich im Ausland – bis er schlussendlich 2017 aus Thailand mit dem Privatjet floh und die Anklagepunkte mit der Zeit nach und nach verjährten – bis sie 2020 komplett fallen gelassen wurden. Nun dürfe er wieder problemlos nach Thailand reisen.
In Thailand sorgt der Fall für Empörung. Die Justiz wird beschuldigt, kaum gegen wohlhabende Verdächtige vorzugehen. Das Vermögen der Familie Yoovidhya wird auf rund 20,2 Milliarden Dollar geschätzt.