Blutbad in Österreich – Der Todesschütze hat sich selbst gerichtet

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Blutbad in ÖsterreichDer Todesschütze hat sich selbst gerichtet

Eine Sondereinheit hat am Dienstagabend gegen 18.20 Uhr den Hof gestürmt, auf dem sich der Wilderer verschanzt hatte. Die Polizisten fanden seine verbrannte Leiche.

Vier Menschen hat ein mutmasslicher Wilderer in Niederösterreich getötet, sich mit der Polizei eine dramatische Verfolgungsjagd geliefert und dann über Stunden in einem Bauernhaus verschanzt - am Ende richtete er sich offenbar selbst.

Die Polizei stürmte am Dienstagabend um 18.20 Uhr den Bauernhof bei Melk und fand dort eine verkohlte Leiche, bei der es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um den gesuchten Mann handelt, wie Polizeisprecher Roland Scherscher auf einer Pressekonferenz sagte.

Drei Polizisten und einen Sanitäter erschossen

Der mutmaßliche Wilderer hatte zuvor drei Polizisten und einen Sanitäter erschossen und sich anschließend in dem Bauernhof verschanzt. Die Polizei, die mit mehr als 100 Beamten im Einsatz war, umstellte das Gebäude und versuchte, mit dem mutmaßlichen Wilderer Kontakt aufzunehmen. Der Mann habe jedoch immer wieder auf die Beamten gefeuert.

Schließlich habe eine Sondereinheit das Gebäude gestürmt, sagte Scherscher weiter. In einem kleinen Kellerraum, der nur über eine Geheimtür zugänglich war, habe es gebrannt. Nachdem das Feuer gelöscht worden sei, habe man dort eine männliche Leiche entdeckt.

Der Leichnam sei so stark verkohlt, dass eine endgültige Identifizierung noch nicht möglich gewesen sei. Es spreche jedoch alles dafür, dass es sich um den Todesschützen handle, der das Feuer selbst gelegt habe. Einen Medienbericht, wonach der Mann einen Bauchschuss erlitten hatte, bevor er sich in dem Bauernhof verschanzte, konnte Scherscher nicht bestätigen.

Blutbad begann in der Nacht auf Dienstag

Das Blutbad hatte den Angaben des Innenministeriums in der Nacht zum Dienstag im nahegelegenen Ort Annaberg ihren Anfang genommen. Dort war der Mann, bei dem es sich nach Angaben des Fernsehsenders ORF um einen 55 Jahre alten Wilderer handelte, von der Polizei entdeckt worden und in seinem Wagen geflüchtet.

Als sein Auto in einem Graben landete, eröffnete er demnach das Feuer auf einen Beamten und einen Sanitäter, der diesem Erste Hilfe leisten wollte. Anschließend erschoss er an einer Straßensperre einen weiteren Polizisten. Ein vierter Beamter, der zunächst als vermisst galt und als mögliche Geisel in der Hand des mutmaßlichen Wilderers vermutet wurde, wurde später tot in seinem Streifenwagen gefunden.

(L'essentiel Online/sda)

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