LukaschenkoDeutschland plante Putsch in Weissrussland
Weißrussische Staatsmedien haben dem deutschen und dem polnischen Geheimdienst vorgeworfen, im Zuge der Präsidentenwahl den Sturz von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko betrieben zu haben.

«Es besteht kein Zweifel daran, dass die Geheimdienste - allen voran die Deutschlands und Polens - eine Rolle bei den Geschehnissen des 19. Dezembers gespielt haben.» schreibt «Sowjetskaja Belarussia».
Die Dienste hätten bei den jüngsten Massenprotesten gegen die Wiederwahl Lukaschenkos ihre Finger im Spiel gehabt und versucht, einen Staatsstreich zu organisieren, schrieb das Sprachrohr der Regierung, die Zeitung «Sowjetskaja Belarussia», am Freitag.
Trainingslager für Aktivisten in Polen
«Es besteht kein Zweifel daran, dass die Geheimdienste - allen voran die Deutschlands und Polens - eine Rolle bei den Geschehnissen des 19. Dezembers gespielt haben.» Das Blatt zitierte Texte, die es als Mitschriften von Äußerungen von Oppositionspolitikern bezeichnete.
Eine besondere Rolle kam dem Blatt zufolge Polen zu. In dem Land seien Trainingslager für Aktivisten errichtet worden, schrieb «Sowjetskaja Belarussia».
Eine künftige Führungselite sei dort ausgebildet worden. Finanziert wurde die Opposition demnach mit Geld aus dem Westen. «Hunderttausende Dollar wurden in Koffern nach Minsk gebracht, begleitet von lächelnden Gesichtern und Zusicherungen eines korrekten Verhaltens.»
Hunderte Menschen verhaftet
Gegen die Wiederwahl des seit 1994 mit eiserner Hand regierenden Präsidenten hatten am 19. Dezember Tausende Menschen auf den Straßen der Hauptstadt Minsk protestiert. Die Opposition und internationale Beobachter warfen Lukaschenko Manipulation vor.
Die Regierung ließ Hunderte Menschen verhaften. Vier von Lukaschenkos Gegenkandidaten sitzen noch immer im Gefängnis. Deutschland und Polen gehören in der Europäischen Union zu den schärfsten Kritikern der ehemaligen Sowjetrepublik.
L'essentiel Online mit dpa