Jean-Marie Halsdorf – «Die 112 muss modernisiert werden»

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Jean-Marie Halsdorf«Die 112 muss modernisiert werden»

LUXEMBURG – Innenminister Halsdorf wird noch im Juni die Reform des Rettungswesens vorstellen. Im Interview nennt er bereits einige Einzelheiten.

Laut Halsdorf werden die Einsatzzentren unterteilt.

Laut Halsdorf werden die Einsatzzentren unterteilt.

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«L’essentiel»: Wann wird die Reform des Rettungswesens in Kraft treten?

Innenminister Jean-Marie Halsdorf: Der nationale Plan «Rettungsdienste» ist so gut wie fertig und wird bis Ende Juni vorgestellt. Anschließend werden die Richtungen auf verschiedenen politischen Ebenen diskutiert, also in der Regierung und in den Gemeinden.

Es geht auch um die Spezialisierung der Einsatzzentren...

Ja, der Plan sieht eine Hierarchisierung und Spezialisierung vor. Auf der ersten Ebene befinden sich die Zentren zur ersten Hilfe. Auf zweiter Ebene stehen die Brand- und Rettungszentren, die unterstützend zu Hilfe gerufen werden, auf der dritten jene, die je nach spezifischem Risiko in der Region handeln.

Der Eindruck entsteht manchmal, dass die Feuerwehr mit großem Gerät zu kleinen Einsätzen ausrückt...

Ja, das liegt vor allem an den Grenzen des aktuellen Betriebssystems des Notrufs 112. Es kann derzeit nur die gesamte Mannschaft alarmiert werden. Die 112 muss modernisiert werden, um genauere Informationen zuzulassen.

Ist das nicht zweischneidig?

Nein, es geht um eine Verbesserung der aktuellen Situation, die die Mobilisierung der nötigen Einsatzmittel je nach der reellen Lage erlauben wird. Freiwillige werden nur hinzugerufen, wenn sie wirklich gebraucht werden.

Werden die «Löhne» (Prämien, Aufwandsentschädigungen), die freiwillige Feuerwehrmänner erhalten, obligatorisch?

Derzeit laufen Gespräche mit dem Finanzminister über die steuerliche Befreiung von verschiedenen Aufwandsentschädigungen.

Haben Sie eine Lösung für das Problem gefunden, dass zu wenige Bürger sich bei den Rettungskräften engagieren wollen?

Da gibt es keine Wunderlösung. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, die es den Betroffenen erlauben, Ehrenamt und Privatleben zu vereinbaren. Ich denke daran, die Ausbildung der Freiwilligen und auch die Unterstützung durch Professionelle zu verbessern, um sie bei manchen administrativen Aufgaben zu entlasten.

(L'essentiel Online/Patrick Théry)

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