Matt und verschmiertDie Beauty-Trends für den Frühling verblüffen
Pastellfarben im Frühling? Dieses Jahr sehen die Beauty-Trends, die uns aus dem Winter transportieren, definitiv anders aus – und sie haben jede Menge 2010 im Gepäck.

- von
- Malin Mueller

An den Grammys sind Lizzos Wangen, Augen, Lippen, Nägel und Kleid wie aus einem Guss – damit hebt sie den monochromen Trend beim Make-up auf ein neues Level.
In den letzten Jahren schien es, als könnten wir uns an gesund glänzender Haut, buschigen Brauen und präzisen, grafischen Linern kaum sattsehen. Dabei sollte doch mittlerweile klar sein: Alles hat irgendwann ein Ende. Die Beauty-Trends für den Frühling läuten genau das ein und schmeißen viel Liebgewonnenes über den Haufen. Dafür bringen sie aber auch etwas Altbekanntes mit, nämlich eine Große Portion 2010.
Worauf freust du dich im Frühling am meisten?
1. Cloud Skin
Der Himmel bleibt frei davon, dafür dürfen die Wolken aufs Gesicht: Seit einigen Wochen trendet Cloud Skin in den sozialen Netzwerken – ein Look, der mit glänzenden Gesichtern Schluss macht und mattes (oder eben «wolkiges») Make-up wieder in den Fokus stellt. Das Update im Gegensatz zu 2010, als der Trend bereits überall war: Die Deckkraft fällt sanfter aus, die Farbe passt jetzt endlich zum eigenen Hautton. Das Produkt bleibt dafür das gleiche wie vor über zehn Jahren: Das Dream Matte Mousse Make-up von Maybelline geht auf Tiktok gerade viral.
2. Monochrome Looks

Aubrey Plaza setzte an den SAG Awards auf monochromes Make-up in Bronzetönen.
Lizzo trägt es in Orange, Lindsay Lohan in Kupfer, Zendaya in Pink und Aubrey Plaza in Bronze – dass monochrome Make-ups (im besten Fall auch abgestimmt auf das Outfit oder die Haarfarbe) einen Moment haben, lässt sich nicht abstreiten. Das Praktische daran: Mit cremigen Sticks lassen sich alle Partien im Gesicht mit nur einem Produkt abdecken und Lippen, Wangen und Augen sind im Nullkommanichts bereit für den grossen Auftritt.
3. Verschmierter Eyeliner
Grafische, haargenaue Lidstriche? Können jetzt mal Pause machen. Im Frühjahr darf der Eyeliner verwischt werden und endlich wieder unsauber aussehen. Das wirkt einerseits unbekümmert cool und passt perfekt zum Goth- und Grunge-Look, die gerade beide trenden. Andererseits ist die Entwicklung praktisch für alle, deren Hand nicht über die Präzision eines Herzchirurgen oder einer Herzchirurgin verfügt. Win win.
4. Brauen … beziehungsweise ihr Gegenteil
Wir sehen die Entwicklung schon seit etwa einem halben Jahr, doch der Höhepunkt kommt erst noch auf uns zu: Immer schmaler werdende, blondierte oder abrasierte Augenbrauen bilden die Gegenentwicklung zum Brauen-Hype der letzten acht Jahre. Wer weiss, vielleicht ist nach den unzähligen Microblading-Terminen schon bald ein Ansturm bei Tattoo-Entfernungen zu beobachten.
5. Ultra-glänzender Gloss
2022 hat sich die Rückkehr des Gloss langsam angebahnt (nach Jahren voller matter Kussmünder danken es uns unsere Lippen), 2023 darf es jetzt wieder richtig glänzen. Chanel macht es bei seiner letzten Couture-Show vor. Damit das funktioniert, darf der Glanz nicht in Richtung Boden laufen, wie die Schwerkraft es gerne hätte. Um klebrige Konsistenzen – und einen Grossteil deiner Haare, die nach dem nächsten Windstoss in deinem Gesicht hängen – kommst du daher nicht herum. Was tun wir nicht alles im Namen der Schönheit …