Rad ab!Die dramatischsten Bauchlandungen
Ob in Islamabad oder auf dem Hudson River: Bruchlandungen ohne Fahrwerk sind brandgefährlich, wie ein Video-Rückblick in die jüngere Luftfahrtgeschichte zeigt.

Einen unglaublichen Fehler leistet sich der Pilot einer Boeing 747-248 der Pakistan International Airways: Am 4. Februar 1986 setzt er den Jumbo-Jet auf die Piste in Islamabad, ohne vorher das Fahrwerk auszufahren. Die dreiköpfige Cockpitcrew hat dies schlicht vergessen. Wie durch ein Wunder kommen die 264 Passagiere mit dem Schrecken davon.
Die Bauchlandung der LOT-767 auf dem Flughafen Warschau vom 1. November 2011 geht als eine der spektakulärsten «Gear-up-Landings» in die Luftfahrtgeschichte ein. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Schutzengel bei den gefährlichen Landemanövern ein treuer Begleiter sind.
Iran Air landet ohne Vorderrad
Die letzte Bauchlandung hat sich erst vor kurzer Zeit ereignet: Am 18. Oktober klemmtt das Bugrad einer Boeing 727 der Iran Air. Bei kräftigem Gegenwind setzt Flug IR-742 auf der Landebahn des Flughafens Teheran auf. Dem Pilot gelingt es dabei, das Flugzeug derart sanft zu landen, dass der Bug nicht gleich beim Aufsetzen zu Boden geht und sich das Flugzeug nicht entzündet. Alle 113 Passagiere kommen mit dem Schrecken.
Fokker 100 mit Feuerschweif
Wegen Problemen mit dem Hauptfahrwerk muss eine Fokker 100 der Contact Air am 14. September 2009 in Stuttgart auf einem Schaumteppich landen. An Bord befindet sich auch der damalige SPD-Chef Franz Müntefering, der die Maschine über eine Notrutsche verlässt und wenigen Stunden später an einem Wahlkampfauftritt teilnimmt. Fünf Passagiere erleiden einen Schock.
Das Wunder vom Hudson
Kurz nach dem Start auf dem Flughafen La Guardia kollidiert der Airbus A320 der US Airways am 15. Januar 2009 über New York mit einem Vogelschwarm. Beide Treibwerke fallen innert Sekunden aus. Kapitän Charles «Sully» Sullenberger gelingt es, die Maschine auf dem Hudson-River notzuwassern. Die 150 Passagiere werden von herbeigeeilten Booten aus dem eiskalten Fluss gerettet.
Funkenregen bei Jetblue
Der Schutzengel fliegt auch auf dem Flug eines A320 der Jetblue mit. Das Bugrad lässt sich am 22. September 2005 bei dem Anflug auf den Los Angeles International Airport nicht in Position bringen, es steht quer. «Scheiss auf das Fahrwerk, wir landen jetzt», sagte der Pilot und setzte die Maschine auf die Piste. Nach einigen hundert Metern zieht die Maschine einen Feuerschweif hinter sich her.
Super-Connie rutscht über die Landebahn
Das waren noch Zeiten: 1944 musste eine Lookheed Super Constellation auf einem Flugplatz bei Kansas City ohne Fahrwerk landen. Feuerwehrleute legen bereits damals einen improvisierten Schaumteppich auf die Piste, um die Flammen zu ersticken.
L'essentiel Online /
(am)