Project 54 im Interview – «Die Einladung zum RAF kam überraschend»

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Project 54 im Interview«Die Einladung zum RAF kam überraschend»

ROESER - Bei Rock am Ring haben sie bereits gespielt. Nun erobern die Trierer Punkrocker Project 54 Luxemburgs Musikszene. Sie sind am Sonntag beim Rock-a-Field dabei.

«L’essentiel Online»: Ihr spielt am Sonntag nicht nur beim Rock-a-Field, sondern im Juli auch beim Rock um Knuedler. Wie habt ihr es als deutsche Band aus der Großregion geschafft, die hiesigen Veranstalter davon zu überzeugen, statt einer luxemburgischen Band euch auszuwählen?
Patrick, Sänger: Unser erster Eindruck war, dass es trotz offener Grenzen schwierig ist, im Großherzogtum gebucht zu werden. Wir haben dann aber verschiedene Kontakte geknüpft und so sind die Konzertorganisatoren in Luxemburg auf uns aufmerksam geworden. Geholfen hat uns auch, dass wir schon zwei, drei Mal beim E-Lake in Echternach gespielt haben.

Wie schwer war es, fürs Rock-a-Field gebucht zu werden?
Wir haben uns nicht beworben, von daher war die Einladung dorthin eine echte Überraschung. Wir haben letztes Jahr im Café Rocas gespielt. Der Veranstalter vom Rock-a-Field war wohl auch da und hat uns gesehen. Ein paar Wochen später kam die Anfrage.

Wie betrachtet ihr die luxemburgische Musikszene?
Sie ist ganz anders als in Deutschland. Wer sich einen Namen gemacht hat, ist gleich überall bekannt und die Leuten supporten dich. Es geht familiär zu und es gibt eine Hand voll Anlaufstellen, bei denen du Hilfe bekommst. In Deutschland musst du auf Knien angekrochen kommen, um Unterstützung zu erhalten. Die luxemburgischen Bands haben uns freundlich aufgenommen. Wir haben schon mit Versus You, Angel At My Table und Eternal Tango gespielt und sind privat befreundet.

Euer zweites Album, «Confessions», ist nun schon seit 2008 erhältlich. Wie sieht’s mit Nummer drei aus?
Wir hoffen, wir bekommen es als Weihnachtsgeschenk fertig. Ein bis zwei Lieder haben wir in unser Sommerprogramm aufgenommen. Wir werden Project 54 bleiben, aber technisch sind wir besser geworden. Es wird ordentlich rocken. Wir machen alles in Eigenproduktion und bezahlen es auch selbst.

Wächst da nicht der Wunsch nach einem Label?
Wenn ein gutes Angebot käme, wären wir nicht abgeneigt. Aber es geht auch ohne. Für uns ist die Musik ein absolutes Zuschusshobby. Wir können die Kosten decken, aber verdienen keine Kohle mit unserer Band. Wir sind fast 30 Jahre alt und realistisch genug um zu wissen, dass nur wenige Musiker reich und berühmt werden. Aber die Hauptsache ist ja auch, dass wir Spaß haben.

( Kerstin Smirr/L'essentiel )

Rock-a-Field

Am Sonntag ab 11 Uhr in Roeser. Tickets: 68 Euro im Vorverkauf. Weitere Infos auf www.atelier.lu/raf/.

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