Tattoo-Festival«Die Leute wollen die Tattoos der Stars»
DIFFERDINGEN – Im Sportzentrum Oberkorn fand am Sonntag das Festival «Rock'n'Ink» statt. Insgesamt stachen dabei 52 Tätowierer zu.

Das Sportzentrum Oberkorn hörte sich am Sonntag an, wie das Innere eines Wespennestes: 52 Tätowierer stellten beim Festival «Rock'nInk» ihre Techniken vor und ließen ihre Nadeln summen. Selbst einige Besucher, die vorher keinen Termin vereinbart hatten, waren sich nicht mehr sicher, ob sie die Halle ohne ein neues Kunstwerk auf der Haut verlassen. «Durchschnittlich fertigt jeder Tätowierer zwei bis drei Motive pro Tag an. Das hängt von der Art der Arbeit ab. Zwei der Künstler arbeiten über die drei Festivaltage an einem einzigen Werk», sagte Alain Junckel, Organisator des Festivals. Normal sei aber die Zeitspanne von 30 Minuten bis zehn Stunden, die Kosten dafür variietren von 60 bis 5000 Euro.
Im Trend liegen vor allem asiatische Tattoos und Schriftzüge. Modern seien aber auch fotorealistische Tätowierungen. «Heute wollen die Leute die gleichen Tattoos wie die Stars. Wenn Rihanna ein neues Motiv auf der Brust hat, wollen viele junge Mädchen das Selbe. Das ist dann wichtiger als die Mode», erklärte einer der Tätowierer.
«Die Künstler müssen sich ausdrücken dürfen»
Von den 3000 Besuchern, die am Wochenende zu Gast waren, «wollten sich rund 80 Prozent ein neues Tattoo stechen lassen», sagte Junckel. Zu dieser Gruppe gehöret auch die 28-jährige Jessica: « Ich möchte mir ein Motiv stechen lassen, das mir persönlich sehr wichtig ist. Vielleicht auch einen bestimmten Satz. Ich habe aber ein bisschen Angst davor. Schließlich ist ein Tattoo etwas für die Ewigkeit.»
Diese Betrachtungsweise hatte Nick, 27, längst hinter sich gelassen. Er ist ein Tattoo-Verrückter, seitdem er 13 Jahre alt ist und bereits «am ganzen Körper» verziert. Eine kleine Stelle auf seinem Schädel ist noch ünberührt. Das sollte sich ändern: «Ich gebe dem Tätowierer dafür einen Freibrief. Die Künstler müssen sich ausdrücken dürfen. Sie sind viel besser, wenn sie tun können, was sie wollen.
(Thomas Holzer/L'essentiel)