Hakenkreuze in Käerjeng - «Die Polizei lässt Gemeinden wie uns im Stich»

Publiziert

Hakenkreuze in Käerjeng«Die Polizei lässt Gemeinden wie uns im Stich»

KÄERJENG – Nach den Nazi-Schmiereien an der Schule von Käerjeng ist CSV-Bürgermeister Michel Wolter sauer. Auf die Täter, aber auch die Polizei.

Thomas Holzer
von
Thomas Holzer

Auf dem «Op Acker»-Gelände der Schule der Gemeinde Käerjeng prangten am Mittwochmorgen diverse Graffiti. Verschiedene Symbole, eine Anspielung auf das Computerspiel Fortnite, aber Hakenkreuze. Den Bürgermeister der Gemeinde, Michel Wolter, bringt das in Rage. «Wir verurteilen das aufs Schärfste, aber es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert», sagt er.

Im Gespräch mit L'essentiel meint Wolter: «Die Polizei hat die bürgernahe Arbeit aufgegeben. Sie konzentriert sich auf bestimmte Brennpunkte, vernachlässigt aber mittelgroße Gemeinden wie unsere». Als weiteres Beispiel nennt er Differdingen, wo Anfang Februar ebenfalls eine lebhafte Debatte über Sicherheitsfragen geführt wurde. «Das Problem ist ein gesellschaftliches Problem, und es ist dramatisch», lautet sein Urteil.

Angesichts der Vorfälle ist der CSV-Bürgermeister «ein bisschen frustriert», wie er sagt. «Die Angestellten der Gemeinde verbringen den ganzen Tag damit, die Scheiße zu reinigen, die andere auf dem Schulgelände hinterlassen. Jeden Morgen müssen wir herumgehen, um Spritzen, Gläser, zerbrochene Gegenstände und Schlimmeres zu entfernen. Das kostet uns Kraft und Zeit.» Er schlägt vor, wie in der Hauptstadt private Sicherheitskräfte einzusetzen.

Die neusten Graffiti wurden sofort entfernt, nachdem sie entdeckt worden waren. «Dank des Regens hatten die Schriftzüge glücklicherweise keine Zeit zum Trocknen. Außerdem wurde die Sache angezeigt. Zum 25. Mal in diesem Jahr», meint Michel Wolter ironisch. «Das nützt nichts, weil niemand etwas tut. Aber wir tun es weiterhin aus Versicherungsgründen und aus Prinzip».

Deine Meinung

11 Kommentare