MissbrauchsvorwürfeDie Polizei von Los Angeles ermittelt gegen 28 Stars
In 28 Fällen zu diversen Sexualverbrechen stehen Prominente aus Hollywood im Fokus . Die Anklagen nehmen zu.

Mehr als zwei Dutzend Fälle gegen Sexualverbrechen behandelt das Polizeidepartement von Los Angeles (LAPD) momentan. Die Ermittlungen haben alle gemein, dass sie sich gegen Prominente aus der Film- und Medienbranche richten. Seit dem Bekanntwerden zahlreicher sexueller Missbrauchsvorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein (65), nehmen diese Anklagen zu, berichtet die «Los Angeles Times».
Zu den insgesamt 28 offenen Ermittlungen des LAPD gehören nebst den Untersuchungen im Fall Harvey Weinstein auch die gegen den Schauspieler Ed Westwick («Gossip Girl», 30) und Regisseur Murray Miller («Girls», 40). Alle drei Männer leugnen, eine Straftat begangen zu haben.
Das LAPD hat neue Spezialeinheiten gegründet
Allein 37 Anklagen gegen Prominente leitete die Polizei von Los Angeles an die Behören anderer Countys und US-Bundesstaaten weiter. Dies mit der Absicht, dass dort ebenfalls Strafverfolgungen eingeleitet werden.
Polizeichef Charlie Beck glaubt denn auch, dass die Welle der Missbrauchsvorwürfe vorerst nicht abebnen werde. «Wir erwarten in den kommenden Wochen und Monaten noch mehr Berichte zu Sexualverbrechen, die sehr prominente Menschen betreffen.»
Das Departement, so Beck gegenüber der «Los Angeles Times», habe deshalb fünf Teams mit je zwei Detektiven gebildet, die ausschließlich Anschuldigungen sexuellen Fehlverhaltens nachgehen.
Spezialeinheiten gebildet
Auch Mitglieder der sogenannten Cold-Case Einheit sind im Einsatz. Sie sind Experten im Umgang mit kriminellen Anschuldigungen, denen es an physischen Beweisen mangelt. «Wir ermutigen alle, die Übergriffe erlebt haben, diese zu melden.»
Ein Aspekt, der die Untersuchungen umso schwieriger macht, je länger diese zurück liegen. Auch die Verjährung spielt hier eine gewichtige Rolle: Schauspieler Corey Feldman (46) etwa berichtete dem LAPD, dass er als Kind von zwei Erwachsenen aus der Unterhaltungsindustrie sexuell missbraucht wurde. Das Verfahren gegen die angeblichen Missbraucher musste allerdings aufgrund der Verjährung eingestellt werden.
(L'essentiel/hau)