Hunger und Schmerz – Die Schattenseiten des Model-Lebens

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Hunger und SchmerzDie Schattenseiten des Model-Lebens

Das Sprichwort «Wer schön sein will, muss leiden» passt so gut zur Modeindustrie wie der Pferdeschwanz zu Karl Lagerfeld. Insider decken auf.

«Gestern ließen Madia und Ramy (Serien-Täter) am Balenciaga-Casting über 150 Mädchen mehr als drei Stunden lang in einem dunklen Treppenhaus warten», schreibt der renommierte Casting Director James Scully in einem Instagram-Post und urteilt: «Das war nicht nur sadistisch und brutal, es war gefährlich und traumatisierte mehrere Mädchen, mit denen ich gesprochen habe.»

Scully nimmt kein Blatt vor den Mund. Bereits letztes Jahr kritisierte er die Modeindustrie wegen mangelnder Diversität. Und immer wieder bringen auch Models selbst unangenehme Wahrheiten ans Licht.

«Castings sind das Schlimmste am Model-Beruf»

Model Jolina Müller, die in Wirklichkeit anders heißt und aus Karrieregründen lieber anonym bleiben will, bestätigte auf Welt.de: «Castings sind das Schlimmste am Model-Beruf.» Nicht zuletzt, weil sich regelmäßige Mahlzeiten mit Castings und Kleideranproben «nicht so gut vertragen», sagt Müller.

Mit dem Thema Essen beziehungsweise Nicht-Essen wurde Jolina immer wieder konfrontiert. Eine Agentur in Mailand forderte von dem 1,78 Meter großen und 52 Kilogramm leichten Mädchen, noch dünner zu werden. Bei der Französin Victoire Maçon Dauxerre endete der Schlankheitswahn laut Miss.at sogar in Anorexie.

Glamour ade, Schmerz ahoi

Auch sonst hat der angebliche Traumjob vieler Girls nur wenig mit der allgemeinen Vorstellung von Glamour gemein. Bei einer Modewoche in Berlin, erzählt Jolina, seien ihre langen Haare so straff zu einem Pferdeschwanz gebunden worden, dass sich ihr Gesicht anfühlte, als sei es geliftet worden. Ganz abgesehen von den Kopfschmerzen wegen der Haarnadeln in ihrer Kopfhaut.

(L'essentiel/los)

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