Ärztliche Erkenntnis – Diese Achterbahn lässt Nierensteine verschwinden

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Ärztliche ErkenntnisDiese Achterbahn lässt Nierensteine verschwinden

Nach Testfahrten in Disneyland ist ein US-Mediziner überzeugt: Achterbahnen helfen dabei, schmerzhafte Nierensteine loszuwerden.

Das klingt zu verrückt, um wahr zu sein. Dieser Meinung war auch der Mediziner David Wartinger von der Michigan State University, als seine Patienten ihm davon berichteten: Nach einem Achterbahn-Ritt in Disneys Themenpark Magic Kingdom in Florida sollen sich lästige Nierensteine (siehe Box) ganz von alleine abgelöst haben.

Als sich die Berichte häuften, wollte Wartinger es genau wissen: Zusammen mit seinen Kollegen baute er die Niere eines seiner Patienten aus Silikon nach (siehe Bildstrecke), befüllte sie mit drei Nierensteinen des Mannes sowie mit Urin.

Achterbahnfahrt mit Folgen

So ausgestattet, drehten sie insgesamt 20 Runden auf der «Big Thunder Mountain Railroad» – jener Achterbahn, von der Wartingers Patienten so Ungewöhnliches zu berichten wussten.

Ergebnis: Tatsächlich lösten sich die Steine in vielen Fällen ab und rutschten in die künstlichen Harnleiter, wie es in einer Mitteilung der Hochschule heißt. Wie gut das klappte, hing unter anderem von der Größe und Ausgangsposition der Steine ab. Demnach können vor allem Patienten mit nicht allzu großen Nierensteinen von Achterbahnfahrten profitieren.

Und auch der Sitzplatz in der Achterbahn spielt laut den Forschern eine wichtige Rolle: So gingen in den vorderen Reihen nur etwas mehr als 16 Prozent der Steine ab, bei den hinteren Plätzen waren es dagegen fast 64 Prozent, so die Forscher im «Journal of the American Osteopathic Association».

Bei Nierensteinen hilft Achterbahn fahren. (Video: Youtube/Michigan State University)

(L'essentiel/fee)

Die Krux mit den Nierensteinen

Normalerweise werden überschüssige Substanzen wie Mineralien beim Urinieren entsorgt. Doch bei unausgewogener Ernährung oder zu geringer Flüssigkeitszufuhr können sich diese in Form kleiner Kristalle in den Nieren oder in der Blase ablagern. Verklumpen diese, sind Nieren- und Blasensteine die Folge.

Die Betroffenen bemerken davon zunächst nichts, Beschwerden verursachen sie erst, wenn sie die Gänge der Niere oder die Harnleiter blockieren und so das Wasserlassen erschweren. Dann drohen schmerzhafte Nierenkoliken und Übelkeit. Im schlimmsten Fall müssen die Verursacher operativ entfernt werden.

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